Für Infos zum Radleressen und zum Reifungsprozess der Mitfahrer bitte auf die entsprechenden Bildchen klicken.
Christian schließt sich uns an. Helmut gibt auf. Bei herrlichem Frühlingswetter lernen wir Schleswig-Holsteins landschaftliche Reize kennen und schätzen.
Fahrradkarten:
KI2 Radwanderkarte Kiel – Holsteinische Schweiz, ProjektNord, 1:75.000
„Eider-Treene-Sorge-Weg“, Radwanderkarte, BVA Bielefelder Verlags-Anstalt, 1 : 50.000
Radwanderführer Angeln und die Schlei, Boyens Buchverlag, 1:80.000
1. Tag | Mittwoch 24. Mai |
Strecke | Münster – Stade – Glückstadt |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Glückstadt |
Mit dem Zug fahren wir bis Stade. An der Elbe entlang geht es bis Wischhafen. Die Fähre, die uns dort nach Glückstadt auf der anderen Elbeseite bringen soll, sehen wir zwar, aber da ist eine hochgeklappte Brücke davor. Und die ist im Frühling immer nur Sonntags befahrbar. Unser ungläubiges Staunen hilft nicht weiter. Wir müssen zehn Kilometer Umweg fahren, um auf anderen Wegen zur Fähre zu kommen.
Glücklich übergesetzt in Glückstadt finden wir dort unser Quartier am eindrucksvollen Marktplatz. Wir essen beim Italiener. Peters erwartungsvoll bestelltes Tiramisu ist eine Katastrophe: Fertigeis im Plastik-Becher. Das trifft ihn schwer. Fahnenschwenkende ausgelassene italienische Autofahrer auf dem Marktplatz feiern irgendeinen sportlichen nationalen Sieg, können die kulinarische Freveltat ihrer Landsleute im Lokal aber damit nicht ungeschehen machen.
2. Tag | Donnerstag, 25. Mai |
Strecke | Glückstadt – Wilster – Burg – Heide – Friedrichstadt |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Friedrichstadt |
Durch die Wilstermarsch, vorbei am diesjährigen Tour-KKW Brokdorf erreichen wir Wilster mit seiner lindenumsäumten Kirche. Sie beeindruckt durch ihr in blau-weiß Tönen erstrahlendes evangelisches Inneres. Wilster versöhnt Peter wieder mit Italien. In der Eisdiele am Kirchplatz bekommt er ein richtiges Tiramisu, hausgemacht und wohlschmeckend.
Es geht weiter zum Fototermin an der angeblich tiefsten deutschen Landstelle bei Neuendorf mit 3,54 Metern unter NN.
Mit der Fähre queren wir den Nord-Ostsee-Kanal und kommen nach Burg, wo wir im dortigen Waldmuseum in einem Aussichtsturm auf dem 69 m hohen Wulfsboom, einer Altmoränenerhebung der Hohen Geest geologisches Wissen über die bröckelnde nahe Nordseeküste erlangen. Es bleibt danach noch Zeit für eine Boule-Partie.
Wir erreichen Heide mit dem größten Marktplatz Deutschlands (4,7 ha) und der Marktkirche St. Jürgen aus dem 16. Jahrhundert mit einem sehenswerten Holzschnitzaltar.
Durch eine Wiesenlandschaft fahren wir bis zur Eider. Auf der anderen Seite liegt Friedrichstadt, unser heutiges Etappenziel. Die Stadt wurde 1621 unter Herzog Friedrich III. von Schleswig-Gottorf von niederländischen Remonstranten gegründet, die in ihrem Heimatland wegen ihres Glaubens verfolgt wurden.
In einer Gasthof-Metzgerei-Kombination mit eigenem Hallenbad übernachten wir. Unser Badbesuch endet mit einem Rauswurf. Dieses Hallenbad ist kein Spaßbad. Wir essen hervorragend am Marktplatz und haben am Abend noch einen sehr stimmungsvollen Spaziergang durch die Grachtenstadt und entlang der Treene, die hier in die Eider mündet.
3. Tag | Freitag, 26. Mai |
Strecke | Friedrichstadt – Bergenhusen – Schleswig – Eckernförde – Lindhöft |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Lindhöft |
Der Tag beginnt mit Blumen für Felix zum Geburtstag. Sie begleiten ihn in den nächsten Tagen ein gutes Stück im Fahrradkorb.
Zunächst geht es an der Treene entlang Richtung Osten. Wir besuchen das Storchendorf Bergenhusen und erreichen Schleswig, das regionale Zentrum an der Schlei. Die Stadt beeindruckt durch eine tadellose Altstadt. Das Wikinger-Museum Haitabu besuchen wir leider nicht.
Vorbei am Windebyer Noor geht es weiter nach Eckernförde. Ein Stück die Eckernförder Bucht entlang landen wir in einer Pension in Lindhöft. Der Abend bringt uns ein Boule-Spiel im Sand an der Ostsee und ein edles Essen im Restaurant Zur Mühle mit einem brennenden Friesengeist von der Stange zur Verdauung für alle und als Heilmittel für Helmut, der sich schon den ganzen Tag nicht wohl fühlt.
4. Tag | Samstag 27. Mai |
Strecke | Lindhöft – Gettorf – Ascheberg – Plön |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Ascheberg |
Helmut schafft es am nächsten Morgen weder, unser Tempo zu fahren noch uns das ausreichend nachdrücklich zu sagen. Er gibt auf und fährt von Gettorf mit dem Zug nach Hause. Es sollte seine letzte Tour mit uns bleiben.
An Kiel vorbei queren wir erneut den Nord-Ostsee-Kanal und kommen über Achterwehr zum Westensee, in den Karl seine Füße zur Kühlung stecken muss.
In Ascheberg am Plöner See finden wir eine eher bescheidene Übernachtungsmöglichkeit in einem großen, schäbigen Gasthaus. Den Abend verbringen wir in Plön mit seiner Burg, einer Ruderpartie auf dem See und keiner Minigolf-Partie, weil die Anlage frisch renoviert und gestrichen ist und noch keine Besucher verträgt. Und Peter hatte sich so über seine Entdeckung gefreut. Von den Plöner Maränen im Fischrestaurant schwärmen einige noch heute.
5. Tag | Sonntag, 28. Mai |
Strecke | Ascheberg – Neumünster |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung |
Über Wankendorf fahren wir bei nach wie vor herrlichem Wetter mitten durch die Holsteinische Schweiz mit seinen sanften Hügeln, seinen alten Landhäusern, seinen Pferdekoppeln, kurz durch eine ländliche Idylle ohnegleichen.
In Neumünster am Bahnhof bekommen wir nach einem fast einstündigen zähen Verhandlungsmarathon am Fahrkartenschalter eine Bahn-Gruppenkarte nach Münster, nachdem uns der Bahnbedienstete immer wieder erklärt hatte, dass Gruppenkarten nicht spontan erwerbbar seien sondern vorbestellt werden müssten.