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Mecklenburg-Vorpommern mit viel Wasser und Sand und tausendjährigen Eichen.

 

Gesamtkilometer: 395

Fahrradkarten:

Radweg Berlin-Kopenhagen, BVA Bielefelder Verlags-Anstalt, 1:75.000

Die schönsten Radtouren durch die Mecklenburger Seenplatte, BVA Bielefelder Verlag,    

Mecklenburger Seenradweg, bikeline Verlag Esterbauer, 1:75.000

 

Großen Einfluss auf die Auswahl der Tour hatte die im letzten Jahr gemachte Erfahrung mit der Bundesbahn. Deswegen stehen alle Überlegungen unter dem Motto: Kein Umsteigen mit dem Zug.

Irgendwann hat dann Christian nach einigen Gesprächen die zündende Idee, die nach einem Blick auf die Landkarte Form annimmt. Wir wollen die IC-Direktverbindung nach Rügen nutzen, vorher in Bützow aussteigen und mit der von Berlin kommenden Interregio-Direktverbindung ab Rathenow wieder zurückfahren. Dazwischen liegen die Mecklenburgische Schweiz, die Mecklenburgische Seenplatte und das nördliche Brandenburg.

Christian kümmert sich rechtzeitig um die Fahrkarten (ein ganzes Paket), lässt sich das Geld dafür von uns überweisen (neue Variante) und informiert uns per E-Mail über die Abfahrtszeit. Bei einem gemeinsamen Treffen eine Woche vor dem Starttermin im Hora Est haben wir uns dann über mögliche Fahrtrouten unterhalten und die Vorfreude geweckt.

 

 

1. Tag Mittwoch, 16. Mai
Strecke Münster – Bützow – Güstrow – Kuchelmiß – Krakow
Wetter ca. 15 Grad  heiter
Entfernung 55 km
Übernachtung Ferienhaus im Feriensiedlung Kiefernhain mit Abendessen bei der Wirtin; 308 DM

Die Bronzefigur «Der Schwebende» von Ernst Barlach (1870-1938) im Dom in Güstrow   ein ganzes Ferienhaus für uns im Kiefernhain in Krakow

Um.13:15 Uhr kommen wir in Bützow an. Ein Regenschauer hält uns dort 30 Minuten auf, bis die Tour beginnen kann.

An einem Kanal entlang geht es nach Güstrow,  für die einen nur ein Ort für eine Cafe-Pause mit langer Wartezeit, für die anderen und kulturhungrigen Gelegenheit zur Besichtigung der „Schwebenden“ von Ernst Barlach im Güstrower Dom.

Weiter fahren wir bis Kuchelmiß, wo wir in der dortigen Mühle Rast machen und nach vielen Telefonaten (Christians Handy verbraucht 17 DM) ein Übernachtungsquartier in Krakow buchen können.

Drohenden Regen vor Augen wird die letzte Etappe zur Spurtveranstaltung.

 

2. Tag Donnerstag 17. Mai
Strecke Krakow – Schwinkendorf – Stavenhagen – Ivenack – Waren
Wetter bis 20 Grad mit Wolken
Entfernung 106 km
Übernachtung Hotel „Stadt Waren“; 515 DM

unkonventioneller Bahnübergang - gefährlich aber notwendig   Peters Pannenpause   Rapsfelder, unsere häufigen Begleiter

Was tut man nicht alles, um ein paar alte Eichen zu sehen. Ivenack  mit den tausendjährigen Eichen soll heute unser Ziel sein. Bei schönen Wetter geht es durch herrliche Landschaft mit blühendem Raps, kleinen Teichen, Busch- und Baumgruppen am südlichen Teil des Krakower Sees vorbei nach Linstow in Richtung der Reuterstadt Stavenhagen. In einem Wäldchen ereilt Peter das Glück des einzigen Platten dieser Tour. Ein Stein reißt ihm ein Loch in den Schlauch. Alle nutzen die Gelegenheit, um sich von den ständigen (kleinen) Steigungen zu erholen.

Einige Kilometer weiter finden in Schwinkendorf bei herrlichem Sonnenschein einen Reiterhof für eine Verpflegungspause.

Stavenhagen mit dem Ernst-Reuter-Denkmal und dem Reuter-Museum kann uns nicht lange halten.

angeblich Deutschlands älteste Eiche bei Ivenack   Rast an der Ivenacker Eiche   das Ivenacker Schloss mit sehr unvollständiger Umzäunun

In Ivenack finden wir die alten Eichen in teilweise recht marodem Zustand vor. Dies trifft auch für das Ivenacker Schloss zu, dessen wichtigster Blickfang ein frei stehendes verschlossenes schmiedeeisernes rostiges Tor mitten auf einer Rasenfläche ist. Komisch, dass anscheinend alle hindurchgehen möchten, obwohl rundherum alles frei ist. Der Rasen vor dem Tor ist jedenfalls völlig zertreten. Apfelschorle und Bier im Schlosscafe schmecken hervorragend.

Strandpromenade in Waren am Müritzsee   Karte vom Müritzsee    2001_2_3   2001_2_4    2001_2_5 2001_2_6

Der Weg nach Waren am Müritzsee südlich an Hungerstorf vorbei wird ziemlich lang. In Waren kann Günter sein defektes Fahrrad (Schaltung) noch in letzter Minute in einer Werkstatt abgeben. Waren präsentiert sich mit seinem Hafen von seiner schönsten Seite, bevor während des Essens dann der Regen wolkenbruchartig herabstürzt.

 

3. Tag Freitag 18. Mai
Strecke Waren – Boeke – Neustrelitz – Fürstenberg
Wetter bis 18 Grad mit Wolken
Entfernung 86 km
Übernachtung Haus an der Havel; 370 DM

toter Wald am Müritzsee (durch Flutung)   Sturm über dem Müritzsee   imaginäres (aufgemaltes) Schloss in Neustrelitz   neugotische Schlosskirche in Neustrelitz

Am Morgen ist dank Günters Fahrradreparatur noch ein wenig Zeit für eine Stadtbesichtigung. Durch die Müritzwälder geht es dann nach Boeke. Wir durchqueren einen riesigen versumpften und deswegen abgestorbenen Birkenwald. Am See ist es sehr stürmisch und kalt. Der See ist aufgewühlt. Trotzdem (oder gerade deswegen ?) rasen Surfer über das Wasser. Wir kämpfen uns über Sandwege vorwärts bis zum Gut Boeke, wo wir in einem kleinen Lokal ein warme Gaststube zum Auftauen und Trinken finden.

In Neustrelitz sieht es nach Regen aus. Wir nutzen die Gelegenheit zu einer Boule-Partie vor dem imaginären Schloss. Es existiert nicht mehr aber man hat es auf einer riesigen Leinwand aufgemalt. Das Schlossgelände nutzt man für Aufführungen aller Art. Die Bäckerei im Ort ist ganz o.k., ansonsten aber hält uns auch dort nichts.

Haus an der Havel in Fürstenberg

Die Wolken verziehen sich und wir fahren weiter nach Fürstenberg, wo wir direkt an der Havel ein Quartier finden. Bei kräftigem Wind aber Sonnenschein lassen wir uns draußen auf der Terrasse mit Blick auf vorbeifahrende Bootstouristen (Freitag) das Bier schmecken. Abends ein Restaurant zu finden, ist nicht einfach, glückt aber schließlich doch. Wir haben dabei einen schönen Abendblick über den Havelsee. Einige Unverdrossene wagen noch einen langen Weg für ein letztes Bier in einer Kneipe am anderen Ende des Sees.

 

4. Tag Samstag 19. Mai
Strecke Fürstenberg – Rheinsberg – Neuruppin
Wetter bis 16 Grad, am Abend etwas wärmer
Entfernung 63 km
Übernachtung Hotel „Brandenburger Hof“; 570 DM

Rast am namenlosen See   Rast am namenlosen See   die Sandwege dieser Tour hatten es in sich   irgendwo vor Neuruppin

Über unendlich viele Sandwege fahren wir an Klein-Globow und einem ehemaligen Kernkraftwerk vorbei nach Rheinsberg. Das dortige recht nette Schloss mit Gartenanlage besichtigen wir nur kurz von draußen. Eine dunkle Wolke treibt uns in das nahe gelegene Schloss-Cafe, in dem wir uns wärmen und den Regen abwarten.

abends in Neuruppin im Hotel

In zügiger Fahrt geht es weiter über Sandwege nach Neuruppin. Selbst die müdesten Radfahrer werden wieder flott. Schließlich steht um 16 Uhr das entscheidende Bundesliga-Spiel um die deutsche Fußballmeisterschaft zwischen Schalke und Bayern an. Und der richtige Fan findet auch zielsicher im Ort die passende Gaststätte mit Premiere-Live-Übertragung. Während des Spieles wird das Wetter deutlich besser, so dass im nahegelegenen Hotel die nächsten Biere auf der Hotelterrasse bei Sonnenschein zum Genuss werden.

 

5. Tag Sonntag 20. Mai
Strecke Neuruppin – Langen – Hakenberge – Karwesee – Brunne – Ferchesar – Semlin – Rathenow
Wetter bis. 20 Grad mit Wolken
Entfernung 85 km
Übernachtung  

irgendwo im sehr Ländlichen   Strandrast am Semliner See

Unser letzter Tag, aber Fahrrad-Zeit bis zum Abend. Weil es so schön ist, fahren wir sogar Umwege. Die Fahrt führt uns über Langen, Hakenberge, Karwesee nach Brunne. Dort treffen wir auf einen sieben Kilometer langen ätzenden Wühlsandweg. Von dem eigentlich eindrucksvollen Wald um uns herum nehmen wir kaum etwas wahr. In den Pausen kommen sofort die Mücken.

Doch auch solche Wege enden irgendwann. In einem kleinen Cafe einige Kilometer weiter stärken wir uns bei Kaffee und Kuchen. Es geht weiter über Friesack, Kleßen, Ferchesar zum Semliner See. Dort ist bei Sonnenschein eine weitere Pause angesagt. Für kurze Zeit lässt es die Sonne sogar zu, am Strand zu liegen, doch auf die Dauer ist der Wind zu kalt. Das Cafe „bezaubert“ durch seinen DDR-Charme: Schlange stehen für ein Bier.

In der wenig einladenden Stadt Rathenow finden wir für unser Abendessen eine schöne kleine Gaststätte mit Terrasse am alten Hafen. Zum letzten Mal bietet sich die Gelegenheit, das gute Wild- und Fischangebot der an Wäldern und Seen reichen Region zu genießen.

Der späte Zug bringt uns auf direktem Weg zurück ins Münsterland.