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Brenz, Jagst, Neckar; sehr entspanntes Flussradeln auf meist verkehrsfernen Wegen und bei sommerlichen Temperaturen

 

Gesamtstrecke 348 Kilometer

Fahrradkarten:
BVA, Ulm und Umgebung, 1:75.000
bikeline, Kocher-Jagst-Radweg, 1:50.000
BVA, Kocher und Jagst, 1:50.000
ADFC Radtourenkarte, Rhein/Neckar, 1:150.000

 

1. Tag Mittwoch, 3. Juli
Strecke Münster – Ulm – Langenau – Hürben – Herbrechtingen Heidenheim
Wetter angenehmes Sommerwetter
Tourdaten 52 km
Übernachtung Andrea´s Hotel Garni, Olgastr. 1, 89518 Heidenheim an der Brenz; Tel.: 07321 93480;  www.hotel-andrea.de; 315 Euro
Ankunft am Ulmer Hauptbahnhof
Ankunft am Ulmer Hauptbahnhof

   

Die Fahrt mit der DB nach Ulm mit Umstieg in Köln ist lang und dauert von 7 Uhr bis 14:15 Uhr. Für die nächsten Tage ist herrliches Sommerwetter angesagt. Von Ulm sehen wir eigentlich nur das Ulmer Münster mit seinem mit 161 Metern höchsten Kirchturm der Welt. Der wäre auf 768 Stufen bis zur höchsten Aussichtsplattform auf 143 Metern Höhe besteigbar. Bei klarem Wetter hat man dort oben eine spektakuläre Fernsicht auf die Alpenkette.

Wir alle sind aber heiß aufs Radfahren und fahren direkt zur Donau. Entlang des Donauschwabenufers geht es zusammen mit vielen weiteren Radfahrern und Fußgängern schnell heraus aus der Stadt. Auf dem gegenüberliegenden Donauufer beginnt mit Neu-Ulm bereits Bayerisches Gebiet. Bei Thalfingen verlassen wir die Donau. Hier überfahren wir auch das einzige Mal die bayerische Staatsgrenze und bleiben für die nächsten acht Kilometer in Bayern. Die gesamte weitere Tour führt ausschließlich durch Baden-Württemberg.

  

Durch Langenau und Setzingen gelangen wir ins schöne Lonetal. Da die Lone auf weiten Strecken nur selten Wasser führt, gehört das Tal den Trockentälern. Es ist eines der längsten in Deutschland. Gleichzeitig ist es Fundort von mehr als 30.000 Jahre alter Steinzeitkultur. Weltberühmt ist der Höhlenmensch vom Hohlenstein-Stadel. Seit 2017 gehört das Tal zum UNESCO-Welterbe

   

In Hürben verlassen wir das Lonetal wieder. Zur Rechten sehen wir die Burgruine Kaltenburg. Wenig später in Eselsburg in der Talschenke ist eine Pause angesagt. Oberhalb des Ortes finden sich nur noch geringe Reste der namensgebenden Burg aus dem 12. Jahrhundert. Wir sind im Tal der Brenz angelangt, das sich  hier Eselsburger Tal nennt. Bis Herbrechtingen passieren wir eindrucksvolle Kalksteinformationen mit guten Möglichkeiten zum Sportklettern und Bouldern. Das Tal zählt zu den wichtigsten touristischen Attraktionen der Schwäbischen Alb. Am bekanntesten sind die „Steinernen Jungfrauen“, um die sich folgende Sage rankt:

Auf der Eselsburg über dem Tal soll einmal ein Burgfräulein gelebt haben, dem alle Freier nicht gut genug waren. Das Burgfräulein wurde älter und die Freier blieben aus. Daraufhin hasste sie alle Männer. Ihr Hass ging so weit, dass sie ihren beiden Mägden den Umgang mit Männern verbot. Als diese jedoch einmal mit einem jungen Fischer auf den Eisteich hinausfuhren, sollen sie von der bösen Jungfer in die zwei „Steinernen Jungfrauen“ verwandelt worden sein. Am selben Abend soll ein Blitz in die Eselsburg eingeschlagen haben. In dem von ihm entfachten Feuer sei die Jungfer verbrannt.

Die letzten Kilometer von Herbrechtingen bis Heidenheim begleiten uns eine Reihe von Industrieanlagen. Heidenheim ist traditionell stark industriell geprägt. Obwohl die Stadt nur 50.000 Einwohner hat, spielt der 1. FC Heidenheim dank zweier Großsponsoren (Maschinenbau Voith, Verbandsstoffe Hartmann) seit einigen Jahren in der 2. Bundesliga.

 

Das heutige Hotel haben wir vorgebucht. Es liegt leider an einer stark befahrenen Straße. So wird die Nacht sehr laut. Die Zimmer sind aber ok. Unser Ankunftsbier nehmen wir nebenan im Biergarten eines Asia-Imbisses. Fürs abendliche Essen finden wir die Weinstube zum Pfauen zu Füßen des Schlossberges, wo wir sehr anständig bedient werden.

 

2. Tag Donnerstag, 4. Juli
Strecke Heidenheim – Itzelberg – KönigsbronnOberkochen – Unterkochen – Lauchheim – Westhausen – EllwangenCrailsheim
Wetter Wolkenlos, warmes Sommerwetter
Tourdaten 86 km
Übernachtung Bayerischer Hof, Bahnhofstr. 48, 74564 Crailsheim; Tel.: 07951 22475 ; 280 Euro

Nach einem mäßigen Frühstück beim nuschelnden Andreas starten wir holprig. Jürgen hat ein kleines technisches Kettenproblem. Felix, Karl und Peter bekommen das nicht mit und fahren los. Erst nach einigen Telefonaten kommen wir wieder zusammen.

      

Durchs Brenztal geht es gemächlich über Itzelberg vorbei am aufgestauten Itzelberger See nach Königsbronn. Hier entspringt die Brenz aus karstigem Fels. Der 4 m tiefe Quellsee ist mit klarem, blaugrünem Wasser gefüllt. Pro Sekunde treten 400 Liter zutage. Die Wassertemperatur beträgt das ganze Jahr über 7°C. Der Brenzursprung ist eine der schönsten und größten Quellen der Schwäbischen Alb. Vorbei am Rathaus mit seiner barocken Fassade geht es weiter nach Oberkochen zum Quelltopf der schwarzen Kocher. Vorher queren wir die Europäische Wasserscheide.

Die beiden Karstquellen sind nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Kocher und Brenz fließen sogar im gleichen Tal (Urbrenztal) jedoch in verschiedene Richtungen. Die Kocher mündet in der Rhein und somit in die Nordsee, die Brenz hingegen in die Donau und somit ins Schwarze Meer.

  

Vorbei an den Zeiss-Werken folgen wir der schwarzen Kocher bis Unterkochen. Um hier vom Kochertal ins Jagsttal zu gelangen, müssen wir den längsten Anstieg dieser Tour überstehen. Drei Kilometer geht es zunächst sehr steil, dann ein wenig gemäßigter bergauf. Wir fahren parallel zum zweiten Quellfluss der Kocher, der weißen Kocher, die hier irgendwo zur Linken ihren Ursprung hat. Durch das starke Gefälle im Quellgebiet kommt es zum weißen Aufschäumen des Wassers, was zum Namen Weißer Kocher geführt hat.

    

Bis Hülen fahren wir auf einem kleinen Hochplateau. Schon von weitem fällt uns die gewaltige Kapfenburg am Rande des Ortes auf. Die Ursprünge der Burg liegen im Dunkeln. 1364 erwirbt der Deutschorden die Kapfenburg. Seit 1999 beherbergt es die Stiftung Internationale Musikschulakademie und ist ein Ort für Probenaufenthalte von Musikern. Es finden zudem regelmäßig klassische Konzerte und ein großes Festival im Sommer statt. Ein Café oben auf dem Schloss hat leider nicht geöffnet, also geht es in einer Schussfahrt 130 Meter bergab ins Jagsttal nach Lauchheim. Erst von dieser Seite erkennen wir die imposante Lage des Schlosses hoch oben auf einer Bergnase des Albtraufes. Wir haben wieder Pech. In Lauchheim ist Stadtfest und der schöne Marktplatz ist voller Menschen. Dem Trubel wollen wir uns nicht aussetzen. Es ist schon fast ein Uhr, als wir in Westhausen in einem schattigen Biergarten im Hotel Adler endlich unsere verdiente Mittagspause machen können. Mittlerweile ist es ordentlich warm geworden. So vergisst Peter beim Aufbruch seine Jacke. Sie wird ihm nach Hause geschickt werden.

   

Entlang der Jagst geht die Fahrt weiter über Jagsthausen (nicht zu verwechseln mit dem Geburtsort Götz von Berlchingens 120 Kilometer jagstabwärts) mit dem Bucher Stausee nach Ellwangen, der schönsten Jagststadt auf unserer Tour. Ellwangen hat nur 25.000 Einwohner, kann aber mit einer Vielzahl herausragender Baudenkmäler pfunden: dem Schloss ob Ellwangen, der Basilika St. Vitus, der Wallfahrtskirche Schönenberg und einer Vielzahl von sehenswerten Bürgerhäusern. Im Roten Ochsen mit seiner sehr kompetenten und freundlichen Kellnerin genießt Christian das hauseigene Rotochsenbier.

 

Die letzten 25 Kilometer sind wir schnell unterwegs mit vielen kurzen Steigungen und genau so vielen kleinen Abfahrten. Crailsheim ist unser Tagesziel. Christian wurde nicht müde, uns vor dieser Stadt ob ihrer Hässlichkeit zu warnen. Ganz so schlimm wird es nicht. Unser Hotel der Bayrische Hof liegt zwar wieder an eine stark befahrenen Straße, wir dürfen aber in einem abseits direkt an der Jagst gelegenen Gästehaus nächtigen. Dort ist es schön ruhig. Essen wollen wir im angesagten Biergarten der Brauerei Engel einige hundert Meter weiter. Die haben aber keinen unreservierten Tisch für uns. So müssen wir tatsächlich mit zwei Taxen auf die andere Seite der Stadt zum Bullinger Eck fahren. Hier haben wir mehr Glück, finden einen schönen Platz draußen und essen schwäbisch mit Engel-Bier.

 

3. Tag Freitag, 5. Juli
Strecke Crailsheim – KirchbergLangenburgDörzbachKloster SchöntalBerlchingenJagsthausenWiddernMöckmühl
Wetter Sommerwetter, vormittags bewölkt
Tourdaten 98 km
Übernachtung Hotel Württemberger Hof, Bahnhofstr. 11, 74219 Möckmühl; Tel.: 06298 5002; www.wuerttemberger-hof-moeckmuehl.de; 325 Euro

Acht Uhr Frühstück, neun Uhr Abfahrt, das hat sich bei uns eingebürgert, so handhaben wir es auch heute. Den ganzen Tag über bleibt die Jagst unsere Begleiterin. Sie ist neben Kocher und Enz der längste Nebenfluss des Neckars. Es sind herrliche verkehrsfreie Wege, die wir fast ausschließlich fahren, zwar immer wieder mit fordernden Steigungen, dafür aber mit genau so vielen belohnenden Abfahrten.

     

Unser erstes Etappenziel ist Kirchberg, die „Perle des oberen Jagsttales“. Der Ort liegt auf einem Bergrücken oberhalb der Jagst. Da fahren wir hoch. Kaum eine Stunde sind wir unterwegs, das hindert Peter aber nicht daran, seine erste Bäckerei aufzusuchen. Die ehemalige Residenzstadt der Fürsten von Hohenlohe-Kirchberg mit seinem Renaissanceschloss aus dem 17. Jahrhundert erfreut durch einen sehenswerten historischen Stadtkern. Es geht wieder bergab in Tal. Wir passieren die Burgruine Leofels, heute Austragungsort jährlicher Burgschauspiele.

     

Hinter dem Städtchen Langenburg, das wieder auf einem Bergsporn hoch über der Jagst liegt und dessen imposantes Schloss wir von Ferne sehen, halten wir kurz im Stadtteil Unterregenbach. Heute ist Unterregenbach ein 100-Einwohner-Dorf. Vor 1000 Jahren lag an gleicher Stelle ein religiöses Zentrum von europaweiter Bedeutung. Insgesamt wurden im Laufe von über 1000 Jahren, 3 Kirchen erbaut. Hiervon sind zwei abgegangene Kirchen, die erst durch archäologische Untersuchungen wiederentdeckt wurden. Die älteste hiervon, wurde ca. 750 als karolingische Saalkirche erstellt. Voraussichtlich 950 wurde in unmittelbarer Nähe, die sogenannte „Große Basilika“ mit einer Gesamtlänge von 47 Metern errichtet.

 

Die nächsten zwanzig Kilometer genießen wir die Schönheit des Jagsttales. Mittagspause machen wir in Dörzbach beim Griechen auf der Terrasse. Hinter Dörzbach in Klepsau passieren wir erstmalig Weinberge, die hier noch zum Weinbaugebiet Baden gehören. Vor uns liegt Krautheim mit seiner sehenswerten Burg. Hier haben wir den nördlichsten Punkt der Jagst erreicht.

   

Wir erreichen schon bald Kloster Schöntal, gegründet im 12. Jahrhundert von den Zisterziensern und im 17. Und 18. Jahrhundert in barocker Pracht um- und neu gebaut. Götz von Berlchingen liegt hier begraben. Heute werden die Gebäude als katholisches Tagungshaus, als Waldschulheim für Schulen sowie als Rathaus der Gemeinde Schöntal genutzt. Wir finden für unsere Rast ein lauschiges Plätzchen im Garten hinter dem Klostercafé. Getrübt wird unsere Freude durch einen lärmenden Aufsitzrasenmäher, der die Idylle schon ein wenig stört.

 

In Jagsthausen, drei Kilometer weiter, steht die Götzenburg. Götz von Berlchingen verbrachte hier seine ersten Lebensjahre. Auch der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog lebte mit seiner Frau, einer Freifrau von Berlchingen, die letzten Jahren vor seinem Tod auf der Burg.

  

Schon kurz nach 17 Uhr sind wir in Möckmühl, unserem heutigen Etappenziel. Unsere Zimmer im Württemberger Hof vor der alten Stadtmauer haben wir bereits mittags reserviert. Da das Hotelrestaurant Ruhetag hat, müssen wir wenige Meter ins Städtchen für unser Ankunftsbier laufen. Am Marktplatz finden wir den Gasthof zum Bären. Da werden wir am Abend auch schwäbisch satt. Und wir lernen den Schiller kennen, einen Wein, den man aus einem Gemisch weißer und roter Trauben herstellt, die im Gemischten Satz, also aus derselben Parzelle (Weinberg) geerntet und noch vor der Maische vermengt wurden.

Der Abend klingt aus mit einem Spaziergang durch die Stadt mit seinen schönen Fachwerkhäusern und hoch zum Schlossberg. Die das Stadtbild prägende Burg oben ist leider im Privatbesitz und nicht zugänglich.

 

 

4. Tag Samstag, 5. Juli
Strecke Möckmühl – NeudenauBad WimpfenBad RappenauNeckarbischofsheim – Eschelbronn – Bammental – Neckargemünd
Wetter warmes Sommerwetter
Tourdaten 78 km
Übernachtung Hotel Kredell, Hauptstr. 67, 69151 Neckargemünd; Tel.: 06223 2633; www.hotel-kredell.de; 300 Euro

Pünktlich sind wir am Morgen wieder auf der Piste. Die letzten 25 Kilometer Jagst liegen vor uns. Sie erweisen sich als besonders fahrradfreundlich. Auf herrlichen Wegen fahren wir dem Neckar entgegen. Vorbei geht es an Neudenau. Den sehenswerten Marktplatz mit seinen hübschen  Fachwerkhäusern und einem Rathaus aus dem 16. Jahrhundert verpassen wir.

      

Auch Bad Friedrichshall streifen wir nur am Rande. Wir queren ein letztes Mal die Jagst und stehen schon bald am Neckar. Vor uns auf der anderen Seite des Flusses und ein wenig oberhalb liegt Bad Wimpfen. Dort oben in der Altstadt wartet unsere erste Pause in einem schattigen Biergarten auf uns. Mittlerweile ist es ordentlich warm geworden. Bad Wimpfen kennen wir schon von unserer Tour 1993. Damals allerdings war das Wetter sehr bescheiden. Es regnete in Strömen.

   

Mit dem Erreichen des Neckars hat das Flüsseradeln ein Ende. Wir fahren ab sofort durch den hügeligen Kraichgau. Er ist im Grunde eine tiefe Mulde, die zwischen Odenwald und Schwarzwald einsank, als diese Gebirge sich vor etwa 65 Millionen Jahren anhoben. Es ist ein besonders fruchtbarer Landstrich mit seiner bis zu 30 Meter dicken Lössschicht. Das ist Rekord in Deutschland.  Aufgrund des milden Klimas wird er auch „Badische Toskana“ genannt.

 

Erste Station ist der Kurort Bad Rappenau. Durch den Hohenstadter Grund kommen wir an einem historischen fahrbaren Bohrturm zur Solegewinnung und einem Gradierwerk vorbei, das aber erst 2008 aus Anlass einer Landesgartenschau errichtet wurde.

 

Den richtigen Weg über Siegelsbach nach Neckarbischofsheim zu finden, bedarf einiger Orientierungspausen. Aber wir haben ja Felix dabei. Neckarbischofsheim bereitet sich wohl auf ein Stadtfest vor. Für eine schattige Pause in der Mittagshitze beim Italiener langt es aber noch.

Ab Neckarbischofsheim geht es in schneller Fahrt über Eschelbronn nach Meckesheim, wo wir das Tal der Elsenz erreichen. Über Bammental treffen wir schon früh am Nachmittag in Neckargemünd ein. Hier mündet die Elsenz in den Neckar. In unserem Hotel Kredell am Rande der Altstadt werden wir von zwei freundlichen recht alten Ladies empfangen. Passend dazu strahlt das ganze Haus einen etwas gestrigen Charme aus. Es fehlt uns aber an Nichts und auch das Frühstück am Morgen ist hervorragend.

    

Wir erleben einen fröhlichen Abend mit dem besten Essen der diesjährigen Tour draußen auf dem Marktplatz beim Italiener Atmosfera.

 

5. Tag Sonntag, 7. Juli
Strecke Neckargemünd – HeidelbergMannheim – Münster                 
  Sommerwetter; einige Tropfen in Mannheim
Tourdaten 34 km
Übernachtung

Am Morgen nach Heidelberg zu fahren, wird ein wenig abenteuerlich. Wir müssen entlang der B37 fahren und geraten mit ihr auf eine halbseitig gesperrte Bundesstraße. Hier findet an diesem Tage der 15. Heidelberger Rollstuhl-Marathon statt. Es ist unglaublich, mit welchem Tempo die sehr aerodynamischen Gefährte an uns vorbei huschen. Die Athleten fahren sich gerade warm. Startschuss wird erst um elf Uhr sein.

 

Auf der Höhe von Heidelberg geht es eine Zeitlang direkt am Neckar entlang über einen schmalen zum Wasser hin ungesicherten Fußweg direkt unterhalb der Uferstraße entlang. Karl-Heinz Navi hatte den Weg vorgeschlagen. Christian erhält ein besonderes Andenken an diesen Weg. Brombeerdornen hinterlassen blutige Spuren an seinem Arm. Wir sind froh, bald wieder auf normalen Radwegen unterwegs sein zu dürfen. Am Beginn der Neckarwiesen ist das Startgelände des Rollstuhl-Marathons. Es gibt dort kaum ein Durchkommen.

   

Zwischen Heidelberg und Mannheim bei Neckarhausen kommen wir zu unserer ersten und einzigen Fährfahrt über den Neckar. Direkt anschließend passieren wir das Naturschutzgebiet „Unterer Neckar“ mit Resten einer ursprünglichen Auenlandschaft, mit Sand- und Kiesbänken, Flachwasserzonen und Prallhängen. Da soll es eine überaus reiche Vogelvielfalt geben.

  

Wir sind schon bald in Mannheim. Für den Weg zum Bahnhof leistet Karl-Heinz Navi gute Dienste. Am Bahnhof angekommen, gibt es tatsächlich einige wenige Regentröpfchen, die einzigen der diesjährigen Tour. Es bleibt noch Zeit für eine ausgiebige Café-Pause in der Nähe, bevor uns die DB nach Münster bringt. Hier stößt auch Felix wieder zu uns. Er war am Morgen mit dem Zug vorausgefahren um hier in Mannheim seine Tochter zu treffen.