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Hessen von Süd nach Nord, klettern über Odenwald und Vogelsberg, vielfältige Fachwerk-Romantik.

 

Gesamtstrecke: 401 Kilometer

Fahrradkarten:

Hessischer Fernradweg Nord-Süd ,VUD, 1:75.000

Das Kartenwerk ist leider 15 Jahre alt. Vielerorts hat sich mittlerweile die Streckenführung geändert. Es kann daher nur noch als Orientierung dienen. Die gute Ausschilderung des Radweges hebt diesen Mangel jedoch weitgehend auf.

Freizeitkarte NRW – Mittleres Diemeltal, Warburger Börde, LVA NRW, 1:50.000

Streckenprofil

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1. Tag Mittwoch, 24. Juni
Strecke Münster – HeidelbergNeckargemündNeckarsteinachHirschhornBeerfeldenErbachMichelstadt
Wetter angenehme Temperaturen, bewölkt
Entfernung 66 km 
Übernachtung Zum grünen Baum, Große Gasse 17, 64720 Michelstadt, Tel.: 06061 – 2409, 160 Euro

Tourstart in Heidelberg   Neckarquerung bei Neckarsteinach   Hirschhorn am Neckar   Hirschhorn am Neckar

Wir starten in Münster gegen 7:30 Uhr mit dem Intercity nach Heidelberg. Um 12:00 Uhr kann die eigentliche Tour beginnen. Die ersten 25 Kilometer radeln wir uns entlang des Neckars ein. Bis Neckargemünd begleitet uns starker Autoverkehr. Vorbei an Neckarsteinach, wo wir die Neckarseite wechseln, sind wir schon bald in Hirschhorn. Wir queren den Fluss erneut, um wieder auf die Odenwalder Seite zu kommen. In der „Perle des Neckartals“ machen wir Mittagsrast um uns für den bevorstehenden Anstieg in den Odenwald zu stärken. Hier beginnt auch der R4, der Hessen in Nord-Süd-Richtung quert.

Fingerhut in voller Pracht im Odenwald   50 Minuten Steigung liegen hinter uns und Hirschhorn weit unter uns   Himbächel-Viadukt bei Hetzbach (Beerfelden), erbaut 1880/81, 40 m hoch, 250 m lang

Der Aufstieg wird hart. Über Waldwege geht es fünfzig Minuten ohne Unterbrechung bergan. Vorbei an Beerfelden, wo wir Deutschlands größten und besterhaltensten Galgen verpassen erreichen wir Ebersberg und die Waldschenke für eine weitere Rast. Kurz vorher passieren wir noch ein eindrucksvolles Beispiel deutscher Ingenieurskunst des 19. Jahrhunderts, das Himbächelviadukt, mit dem die Odenwaldbahn in 40 Metern Höhe eine Talquerung hinbekommt.

Ein erstes Bier im Grünen Baum in Michelstadt   Marktplatz von Michelstadt   Rathaus von Michelstadt   Rathaus von Michelstadt

Es ist jetzt nicht mehr weit bis Erbach und direkt daran anschließend bis Michelstadt. Hier hat Felix uns bereits im Hotel Zum grünen Baum Zimmer reserviert. Im angeschlossenen Biergarten am Fuße der alten Stadtmauer und bei einem Spaziergang durch das historische Altstädtchen verbringen wir einen angenehmen Abend. Dem spätgotischen Rathaus von Michelstadt sagt man nach, der originellste Fachwerkbau Deutschlands zu sein. Das komplette Gebäude ruht auf wuchtigen, schweren Eichenpfosten. Die Michelstädter sind stolz auf ihr mittelalterliches Städtchen. Gerade erst haben sie in einem Bürgerentscheid ihre Fusion mit der ungeliebten Nachbargemeinde Erbach verhindert.

In Erinnerung bleibt uns die Wirtin des grünen Baums, die als Quereinsteigerin vor einigen Jahren den elterlichen Betrieb übernommen hat und seither dabei ist, das Haus touristisch aufzuwerten. Sie ist abends die letzte im Gasthof und am Morgen beim Frühstück bereits wird in Aktion. Sie macht durchaus den Eindruck einer Powerfrau, aber nicht unsympathisch.

 

2. Tag Donnerstag, 25. Juni
Strecke Michelstadt – HöchstOtzberg – Groß-Umstadt – BabenhausenOffenbach – Bischofheim – Karben
Wetter heißer Sommertag
Entfernung 101 km 
Übernachtung Hotel Ambiente, Christinenstraße 38, 61184 Karben, Tel.: 06039 – 484980, 226 Euro

Odenwald-Einsamkeit in der Nähe von Höchst   Kurze Rast vor dem Anstieg nach Otzberg   Blick von der "Weißen Rübe" ins Rheintal   Blick in die Rheinebene von der Veste Otzberg aus

Wir verabschieden uns von unserer Powerwirtin. Sie ist schon wieder auf dem Sprung, nach Aldi, Obstbäume kaufen! Immer entlang der Odenwaldbahn, vorbei an Bad König erreichen wir sehr bald Höchst. Hier haben wir vor sechzehn Jahren bereits einmal auf unserer Neckar-Tauber-Main-Tour übernachtet. Die nächsten Kilometer bis Otzberg überschneiden sich mit der damaligen Route. Noch einmal umfängt uns die waldreiche Odenwald-Einsamkeit. Auf diesem Teilstück haben wir auch die einzige nennenswerte Steigung des Tages zu bestehen. In Otzberg reizt die Veste oberhalb des Ortes die knappe Mehrheit zum Aufstieg. Im Gegensatz zu 1993 schaffen alle die Steigung ohne vom Fahrrad zu müssen. Das war damals noch anders. Oben auf der Veste erklimmen wir auch noch den Bergfried, im Volksmund auch Weiße Rübe genannt. Er ist der älteste Teil der Burganlage. Von hier oben haben wir einen herrlichen Ausblick auf den Odenwald und auf die Rheinebene. An klaren Tagen reicht die Sicht bis Frankfurt und bis zum Taunus.

Schussfahrt von Otzberg nach Lengfeld   Schussfahrt von Otzberg nach Lengfeldd   Günters Schläfchen

Nach der Schussfahrt hinunter von Otzberg nach Lengfeld haben wir den Odenwald hinter uns. Die nächsten vier Stunden verlaufen unspektakulär. Die Orte, die wir durchqueren, sind unauffällig. Groß-Umstadt, Babenhausen, Heusenstamm sind alles nicht die Orte, die unbedingt ein zweites Mal besucht werden müssen. Irgendwie spürt man die Nähe des Großraums Frankfurt. Auf der anderen Seite fahren wir aber auch immer wieder auf schnurgeraden Schotterpisten durch ausgedehnte Waldgebiete. In Offenbach-Rumpenheim erreichen wir den Main. Hier ist Zeit für eine ausgedehnte Rast im Restaurant Zum Schiffchen, bevor wir den Main mit der Fähre überqueren. Für Günter hätte es fast zum Mittagsschläfchen gereicht.

Mainfähre bei Offenbach   Wetterau - im Hintergrund der Taunus   Jürgen vor der Dusche

Die Fährfahrt über den Main nach Maintal-Bischofsheim ist kurz und preiswert. Wir kommen jetzt in die Wetterau, eine uralte Kulturlandschaft zwischen dem Taunus im Westen und dem Vogelsberg im Nordosten. Die Landschaft ist sehr offen und nur sanft wellig und erlaubt sagenhafte Fernblicke. Wir passieren das hessische Gronau. Für Karl: Hier verbindet sich die Nidder mit der Nidda bevor diese bei Frankfürt-Höchst in den Main mündet. Unser Tagesziel Karben erweist sich als schrecklichster Ort der gesamten Tour. Auf der Suche nach einem Hotel irren wir ziellos zwischen Groß- und Klein-Karben und einer „neuen Mitte“ umher. Schließlich landen wir in Groß-Karben am Rande einer nicht existenten Altstadt im Hotel Ambiente. Das Haus hat nicht so sehr viel Ambiente, die Zimmer sind aber o.k., und schräg gegenüber wartet „Bei Anna“ ein netter Biergarten auf uns. Ihm bleiben wir an diesem Abend treu. Nach dem ersten Bier vor der Reinigung essen wir hier auch zu Abend und nach dem vergeblichen Versuch, unsere letzten Getränke im Hotel zu nehmen, beschließen wir den Abend auch dort. Das ambitionierte Personal unseres Hotels hat uns wohl übel genommen, dass wir dort nicht gegessen haben und verweigert uns das Bier mit der Begründung, das Restaurant sei bereits geschlossen. Dabei ist es noch nicht einmal dunkel. Der letzte Akt des Abends findet also wieder bei Anna statt und wird recht lustig. Annas Mann und Küchenchef hilft beim Bedienen, plauscht gern und ausführlich mit seinen Gästen und lässt uns interne Überlegungen nach seiner Nationalität anstellen. Die Mehrheit tippt auf Holländer oder vielleicht Kroate, wobei eine Restunsicherheit, ob es nicht vielleicht doch ein Italiener sein könnte, bleibt. Beim Bezahlen fragen wir ihn. Er ziert sich ein wenig. Aber dann erläutert er uns doch, dass eine Mehrheit ihn für einen Holländer oder Kroaten hielte, er aber Italiener sei und schon ewig in Deutschland lebe. Woher sein etwas irritierender Akzent komme, wisse er auch nicht. Da haben wir also mit sieben Personen eine voll repräsentatives Meinungsbild hinbekommen.

 

3. Tag Freitag, 26. Juni
Strecke Karben – Niddatal – NiddaSchottenUlrichsteinAlsfeld 
Wetter sommerlich; nachmittags teilweise bewölkt
Entfernung 100 km 
Übernachtung Hotel Klingelhöffer, Hersfelder Straße 47, 36304 Alsfeld, Tel.: 06631 – 911840, 219 Euro

Erste Reifenpanne vor dem Start in Karben   Evangelische Kirche von Ranstadt-Dauernheim   Alte Schmiede in Dauernheim (Ortsteil von Ranstadt) in der Wetterau   Marktplatz von Nidda

Der Morgen beginnt mit Fahrrad flicken. Felix Hinterrad hat über Nacht all seine Luft verloren. So geht es erst mit Verspätung auf die dritte Etappe. Immer entlang der Nidda fahren wir dem Vogelsberg entgegen. Der R4 ist hier deckungsgleich mit dem Niddaradweg. Erst in Schotten werden wir uns vom Flüsschen trennen. Vorher aber passieren wir Niddatal und Florstadt. In Ranstadt-Dauernheim genehmigen wir uns die erste kurze Pause. Interessant sind die tief in den Fels gehauenen Keller zu Füßen der evangelischen Dorfkirche, die angeblich schon seit dem 8. Jahrhundert existieren.

Der nächste Ort ist schon Nidda, ein ansehnliches Fachwerkstädtchen. Hier auf dem Marktplatz ist es zwölf Uhr und Mittagspause. Mittelpunkt des Marktplatzes ist ein alter Sandsteinbrunnen aus dem 17. Jahrhundert, neben dem uns eine Schulklasse ein musikalisches Ständchen bringt.

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Karl im Niddastausee vor Schotten   Ankunft am Flugplatz Schotten   Auf dem Anstieg hinter Schotten

Weiter geht es entlang der Nidda. Vor uns der Vogelsberg zeigt uns immer deutlicher, was uns noch bevorsteht. Vor Schotten erreichen wir den Niddastausee. Hier erwischt es Jürgens Hinterrad. Karl nutzt die Zeit für eine Kurzerkundung des Seeufers. Es ist ein eher kleiner Staussee, dessen Daseinszweck Hochwasserschutz, Energiegewinnung und Naherholung sind. Nach erfolgreicher Reparatur geht es weiter. Ohne anzuhalten durchqueren wir Schotten. Hinter dem Ort beginnt der eigentliche Anstieg ins Vogelsberggebiet. Am kleinen Segelflugplatz von Schotten ist Verschnaufpause. Eigentlich haben wir hier bereits annähernd die Höhe von Ulrichstein, der höchsten Stadt Hessens, erreicht. Nur kommen uns leider noch zwei Bachtäler in die Quere, die uns jeweils wieder hundert Höhenmeter abnehmen. So ist eine Pause dringend nötig, als wir endlich in Ulrichstein, dem höchsten Punkt der diesjährigen Tour, ankommen.

Marktplatz von Alsfeld   Regionalmuseum Alsfeld   unser Hotel Klingelhöffer in Alsfeld   unsere Fahrradgarage am Hotel Klingelhöffer in Alsfeld

Die letzten 25 Kilometer bis Alsfeld sind Erholung. Es geht überwiegend bergab durch Bauernland mit winzigen Örtchen. Alsfeld entpuppt sich als lohnendes Etappenziel mit der neben Fritzlar eindrucksvollsten historischen Altstadt dieser Tour. Mit einigen Mühen finden wir ein nettes Hotel am Rande der Altstadt. Einem denkwürdigen Abend steht jetzt nichts mehr entgegen. Er beginnt schon damit, das sich dass Sammeln nach dem Duschen verzögert. Alle warten lange auf Günter. Ein Blick in sein Zimmer klärt die Angelegenheit: Als Adam steht er versunken am Föhn und trocknet seine gewaschene Radlerhose! Aber auch Günter wird fertig und wir können endlich Essen gehen. Im Kartoffel-Sack neben dem Rathaus finden wir draußen einen Tisch für uns.

Altstadt von Alsfeld   Klezmer-Trio Hot Pstromi im Regionalmuseum Alsfeld   Rainer Barth im Weinkeller Zum Brünnchen in Alsfeld

Für das weitere Abendprogramm teilen wir uns zunächst in zwei Gruppen. Die Fußballfreunde suchen einen Fernseher für das Halbfinalspiel der U21-Europameisterschaft (Italien-Deutschland, 0:1). Der Rest macht einen Altstadtspaziergang und landet zunächst im Garten des Regionalmuseums, wo das kalifornische Trio Hot Pstromi authentische Klezmer-Musik spielt (Die Oberhessische Zeitung wird es am folgenden Montag Musik voller Schwermut und Lebensfreude nennen). Und der Abend geht musikalisch weiter. Im Weinkeller Zum Brünnchen hat der Marburger Barde Rainer Barth seinen Life-Auftritt. Nicht einmal zwanzig Gäste haben sich in das älteste Kellergewölbe Alsfelds verirrt. Seine Lieder kommen ein wenig zäh daher, aber Riesling und Scheurebe schmecken und sind preiswert. Nach dem Spiel kommt auch die Fußballfraktion in den Weinkeller. Es wird sehr spät und weinselig und Karl ist in Hochform.

 

4. Tag Samstag, 27. Juni
Strecke Alsfeld – SchwalmstadtBad Zwesten BorkenWabernFritzlar 
Wetter vormittags (Stark)Regen; zum Abend hin wieder sommerlich
Entfernung 78 km 
Übernachtung Zur Spitze, Marktplatz 25, 34560 Fritzlar, Tel.: 05622 – 1822, 240 Euro

Am Morgen ist das kleine Regenzeug angesagt   Regenpause in Ziegenhain (Schwalmstadt)   Gute Stimmung trotz des Starkregens   Eispause in Bad Zwesten

Der Morgen beginnt schon in Alsfeld mit Regen. Kleines Regenzeug (nur Regenjacken) ist angesagt. Bis zum Mittag steigert sich das Wetter zu einem ausgewachsenen Platzregen. Zum Glück können wir das Schauspiel aus trockener Warte vor einer Gaststätte in Ziegenhain (Schwalmstadt) betrachten. Die Bedienung will uns ständig ins Haus bitten. Ihr fehlt ein wenig das Verständnis für unsere stark empfundene Outdoor-Romantik.

Ziegenhain ist eine alte Residenzstadt, entstanden im 11. Jahrhundert zur Sicherung eines Übergangs über die Schwalm. Die Wasserfestung aus dem 16. Jahrhundert prägt das Ortsbild. Heute ist hier ein JVA untergebracht. Seit nahezu 300 Jahren feiern die Ziegenhainer ihre Salatkirmes in Erinnerung an jenen Tag, an dem Landgraf Karl die Schwälmer Bauern von der Notwendigkeit des Kartoffelanbaues überzeugen wollte und sie zu einem Kartoffel- und Salatessen nach Ziegenhain einlud.

Nach den Anstrengungen des Vorabends kommt uns das entspannte steigungsarme Radeln des heutigen Tages sehr entgegen. Hinter Ziegenhain hat auch der Regen ein Ende. Bis zur nächsten Pause in Bad Zwesten begleiten wir die Schwalm auf ihrem Lauf zur Eder. Bad Zwesten, ein Kurort mit dörflichem Charakter, ist eher unscheinbar aber durch seine Lage am Rande des Naturparks Kellerwald-Edersee für Naturfreunde interessant. In der Nähe liegt der bekanntere Kurort Bad Wildungen. Wir sehen von Bad Zwesten eigentlich nur die italienische Eisdiele zu Füßen des Rathauses.

Fritzlar - die turmreiche Stadt   Unser Hotel "Zur Spitze" in Fritzlar   Das erste Bier im Hotel zu Spitze in Fritzlar   Marktplatz von Fritzlar

Auf unserem weiteren Weg nach Fritzlar fahren wir an einer markanten Erhebung, der Hundsburg, einem 334 Meter hohen Berg in den östlichen Ausläufern des Kellerwaldes vorbei. Trotz seines Namens hat es nie eine Burg auf diesem Berg gegeben. Hinter Bad Zwesten weicht die aktuelle R4-Route erheblich von unserer Karte ab. Wir werden weiter östlich über Borken und Wabern nach Fritzlar geführt.

Fritzlar liegt malerisch oberhalb der Eder, die an der Stadt vorbei zur Fulda fließt. Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit neuen Wehrtürmen blieben erhalten. Vor allem der Marktplatz ist ein stimmiges Ensemble schöner Fachwerkhäuser, deren Erbauung bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist der romanisch-gotische St.-Petri-Dom mit seinem berühmten Domschatz. Das Rathaus der Stadt aus dem 12. Jahrhundert gilt als das älteste Amtshaus (erstmalig 1109 als „prätorium“ = Amtshaus urkundlich erwähnt) Deutschlands. 

Fritzlar Stadtansicht - rechts im Bild das Spitzenhäuschen (1415) heute die Touristeninformation   Rathaus von Fritzlar   St.-Petri-Dom in Fritzlar

Wir verbringen einen entspannten Abend in Fritzlar mit einem Bummel durch die sehenswerte Altstadt und einem Besuch des Pfarrfestes (Motto: Italienischer Abend) am Dom, dessen Inneres uns am diesem Abend leider verschlossen bleibt. Mit unserem Wunsch nach einem Espresso bringen wir die Ehrenamtlichen ordentlich in Verlegenheit, irgendwie schaffen sie es aber, uns nach fast einer halben Stunde ein Espresso-ähnliches Getränk zu reichen.

 

5. Tag Sonntag, 28. Juni
Strecke Fritzlar – NaumburgWolfhagen – Volkmarsen – Warburg – Münster
Wetter bewölkt aber warm
Entfernung 56 km 

Auch eine Elbe - hier in Züschen nördlich von Fritzlar   Im Tal der hessischen Elbe   Pause vor Naumburg   Vorbei an Naumburg

Wir verlassen Fritzlar zur letzten Etappe unserer diesjährigen Tour. Bis Naumburg durchfahren wir das kurze Tal der hessischen Elbe. Deren Existenz  fällt uns erst im ersten nennenswerten Ort hinter Fritzlar, in Züschen, auf.

Schon bald erreichen wir Naumburg, das heißt wir fahren am Ort vorbei, immer vor uns die markante Erhebung Weidelsberg mit der Burgruine Weidelsburg auf dem Gipfel.

Rast am Märchenbrunnen vor dem alten Rathaus in Wolfhagen   Am Märchenbrunnen in Wolfhagen - Der Wolf und das Geißlein   St.-Anna-Kirche in Wolfhagen   Fachwerkstädtchen Wolfhagen

Schon vor zwölf Uhr lassen wir Berg mit Burg links liegen und kommen nach Wolfhagen. Das alte Rathaus am Marktplatz ist mittlerweile ein Hotel und Restaurant. Hier ist ausgiebige Rast neben dem Märchenbrunnen. Der symbolisiert das Wolfhager Stadtmärchen (Der Wolf und die sieben Geißlein) und die enge Verbundenheit mit den Gebrüdern Grimm. Den Marktplatz überragt die wuchtige St.-Anna-Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Für Karl-Heinz bietet sie die einzige Innenbesichtigung der diesjährigen Tour.

Hier in Wolfhagen verlassen wir den hessischen R4, der uns über Zierenberg und Hofgeismar durch die Täler der Esse und der Diemel bis nach Bad Karlshafen an der Weser führen würde. Unser Ziel liegt nördlich. Über Volkmarsen wollen wir nach Warburg, um von dort mit einem Nahverkehrszug nach Münster zurück zu fahren. Hinter Volkmarsen hält die Streckenführung noch ein Abschluss-Schmankerl für uns bereit. Durch das Twiste-Tal kommen wir auf einer umgewidmeten Bahntrasse höchst komfortabel bis nach Warburg. Die letzten zwei Kilometer bis zum Bahnhof bedeuten für Jürgen sein Fahrrad zu schieben. Der Flicken vom Nidda-Stausee hält die Luft nicht mehr. Der Schlauchtausch findet dann im Zug statt.

Eine letzte Panne wird im Zug in Warburg behoben

Die 26. Tour (mit kompletter Mannschaft) war zeitweise anstrengend und sehr abwechslungsreich. Wir haben viel von Hessen gesehen. Sie wird allen in guter Erinnerung bleiben.