Für Infos zum Radleressen und zum Reifungsprozess der Mitfahrer bitte auf die entsprechenden Bildchen klicken.
Es ist eine Zwei-Länder-Tour durch interessante Landschaften und Orte am Niederrhein.
Fahrradkarten:
NiederRheinRoute, BVA Bielefelder Verlags-Anstalt, 1:75.000
Zwei-Länder-Route, BVA Bielefelder Verlags-Anstalt, 1:50.000
Kaiser-Route, BVA Bielefelder Verlags-Anstalt, 1:50.000
Niederrhein-Route, bikeline Verlag Esterbauer, 1:75.000
1. Tag | Mittwoch, 12. Mai |
Strecke | Münster – Emmerich – Kalkar – Xanten – Sonsbeck |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Sonsbeck, Hotel-China-Restaurant Palast; 315 DM |
Die Bundesbahn bringt uns über Oberhausen nach Emmerich an den Rhein. Über die Rheinbrücke geht es in den linken Niederrhein. Erster Zwischenstop ist ein Cafe am Marktplatz in Kalkar, einem gepflegten Landstädtchen mit einem interessanten historischen Stadtkern. Die nächste Station ist Xanten oder Colonia Ulpia Traiana, wie die Römer ihren nach Köln größten germanischen Stützpunkt nannten. Wieder beeindruckt uns das stimmige historische Ambiente der Innenstadt mit dem berühmten St. Viktor Dom. Südlich von Xanten in Birten besuchen wir ein altes römisches Amphitheater. Seit mehr als siebzig Jahren hat man daraus eine Freilichtbühne gemacht.
Durch die sogenannte Sonsbecker Schweiz mit ihrem großen hölzernen Aussichtsturm, den wir natürlich besteigen müssen, kommen wir nach Sonsbeck. Dort ist Volkslauf-Trubel und alle Hotels sind belegt. Eine freundliche Wirten telefoniert für uns und organisiert eine Übernachtung für uns im Hotel-China-Restaurant, einige Kilometer vor dem Ort. Das Restaurant ist chinesisch und ok., die Zimmer sind allerdings eine Katastrophe. Abgelöste Tapeten, schwarze Schimmelflecken an den Wänden und Sperrmüll-würdige Möbel bleiben in unangenehmer Erinnerung.
2. Tag | Donnerstag, 13. Mai |
Strecke | Sonsbeck – Walbeck – Venlo (NL) – Nettetal – Brüggen |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Brüggen, Hotel Brüggener Klimp (der frühere Bahnhof Brüggen ist heute Empfangshalle für das Hotel.); 480 DM |
Am nächsten Morgen verlassen wir fluchtartig unsere Schimmel-Zimmer. Durch viel Landwirtschaft vorbei an Geldern erreichen wir am frühen Mittag Walbeck auf ein Spargelsüppchen. Walbeck ist das bekannteste niederrheinische Spargeldorf. Es ist Saison und das Dorf ist rappelvoll.
„Ick aß juten Spargel am Oberrhein,
auch in Berlin tat ick mir dran erfreun.
Doch in Walbeck hab ick ihn indessen,
vor lauter Bejeisterung quer jefressen.“
So beschreibt ein Berliner sein „Walbecker Spargelerlebnis“
Wir überfahren die Grenze nach Holland und kommen vorbei an Arcen und Velden nach Venlo an der Maas. In einem Straßencafe am Markt warten wir einen Rege
nschauer ab.
Hinter Venlo geht es weiter durch die Naturschutzgebiete Venloer Heide auf der holländischen und Krickenbecker Seen auf der deutschen Seite. Mittendrin liegt das bekannte Wasserschloss Krickenbeck.
Wir fahren durch das wunderschöne Nettetal mit seinen vielen Seen. In der Nähe des De Wittsees besuchen besuchen wir den DBV-Naturschutzhof. Hier ist eine sehenswerte naturnahe Gartenanlage entstanden. Wir lassen uns viel Zeit für die Besichtigung.
Am Abend erreichen wir Brüggen. Wieder ein sehenswertes Städtchen. Es ist Kirmes in der Stadt. Den Abend beschließen wir in einer urigen Kneipe in der alten Brüggener Mühle, einer Wassermühle aus dem 13. Jahrhundert an der Schwalm als Teil der Stadtbefestigung der mittelalterlichen Festung Brüggen, bei Bier und Knobeln.
3. Tag | Freitag, 14. Mai |
Strecke | Brüggen – Niederkrüchten – Roermond (NL) – Sint Odiliënburg (NL) – Waldfeucht – Teveren – Übach-Palenberg |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Übach-Palenberg, Hotel Weydenhof; 320 DM |
Von Brüggen bis Niederkrüchten führt uns die Route durch das Schwalmtal. Am Hariksee liegt die Mühlrather Mühle aus dem 15. Jahrhundert, heute eine Hotel-Restaurant. Wir müssen dort lange auf Peter warten, der sich in einer Telefonzelle fest quatscht.
Hinter Niederkrüchten fahren wir durch riesige Waldgebiete wieder nach Holland hinein und erreichen Roermond, wo wir eine längere Pause machen und uns die Stadt ansehen.
Es geht weiter über Sint Odiliënburg, Waldfeucht, Teveren nach Übach-Palenberg. Germania Teveren war in den Jahren 96/97 und 97/98 Preußen Münsters Gegner in der Regionalliga West, bevor der Verein wieder abstieg. Übach-Palenberg erweist sich als triste Stadt ohne Flair. Irgendwie werden wir an DDR-Plattenbauten erinnert. Den Ort durchschneidet eine tiefgelegte breite Durchgangsstraße. Wir haben große Schwierigkeiten, am Abend eine geeignete Kneipe für uns zu finden. Eine Weile halten wir uns auf dem großen Marktplatz auf. Dort fällt ein Pavillon auf, in dem man äußerst preiswert Getränke kaufen kann. Man kann sich dort sogar mitgebrachtes Grillgut grillen lassen. Übach-Palenberg war bis 1962 Bergbau-Stadt (Zeche Carolus Magnus). Danach scheint es wirtschaftlich mächtig bergab gegangen zu sein.
4. Tag | Samstag, 15. Mai |
Strecke | Übach-Palenberg – Kerkrade – Aachen – Kornelimünster – Stolberg – Langerwehe – Düren |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Düren, Hotel-Restaurant „Zum Nachtwächter“; 420 DM |
Am Morgen geht es weiter gen Aachen durch das Wurmtal vorbei an Kerkrade. Es wird immer bergiger. Unterwegs halten uns die Reifenpanne von Christian und Günters Gepäckabwurf in den Schlamm auf. Wir kommen an sogenannten Drachenzähnen vorbei.
In den Jahren 1938 und 39 wurde auf Befehl Hitlers entlang der deutsch-belgischen Grenze und auch weiter südlich bis zur Schweiz die Befestigungsanlage des Westwalls mit zahlreichen Unterständen und Kampfanlagen und schweren Bunkern gebaut. Besonderes Merkmal des Westwalls war eine Höckerlinie, die als Panzersperre dienen sollte. Diese Betonhöcker, im Volksmund „Drachenzähne“ genannt, findet man noch an zahlreichen Stellen zwischen Aachen und Trier entlang der belgisch-luxemburgischen Grenze. Das Westwallmuseum in Irrel, eingerichtet in einer ehemaligen gepanzerten Stellung, gibt einen Eindruck dieser gewaltigen Anlage.
In Aachen sehen wir uns die Stadt an. Wir sind wohl die einzigen Touristen mit kurzen Hosen und das bei weniger als 15 Grad.
Wir verlassen Aachen am Rande des Aachener Waldes auf der Kaiserroute. Das Wetter bessert sich und in Kornelimünster können wir uns bereits wieder draußen in einem Straßencafe niederlassen. Bekannt ist der Ort durch seine Benediktiner Abtei, deren Ursprünge ins 9. Jahrhundert zurückgehen.
Wir fahren weiter über Stolberg und dann an den nördlichen Eifelausläufern entlang über Gressenich, Langerwehe und Gürzenich bis Düren, wo wir ein letztes Mal übernachten.
5. Tag | Sonntag, 16. Mai |
Strecke | Düren – Nörvenich – Lechenich – Erft-Stadt – Horrem – Münster |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung |
Durch weite Landschaft fahren wir an unserem letzten Tag weiter nach Osten über Nörvenich, Lechenich und von dort an der Erft entlang an Gymnich und Kerpen vorbei nach Horrem, von wo uns ein Interregio nach Münster bringt. Bei Kerpen machen wir einen Abstecher zur Burg Mödrath in deren unmittelbarer Nähe ein Aussichtspunkt liegt, von dem aus wir den Braunkohle-Tagebau Frechen überblicken können.