Für Infos zum Radleressen und zum Reifungsprozess der Mitfahrer bitte auf die entsprechenden Bildchen klicken.
Wir erleben die Höhen und Tiefen des Sauerlandes. Das Wetter verhält sich passend. Wir boulen täglich.
Gesamtkilometer: 307
Fahrradkarten:
Sauerland, Kompass Radwanderführer
1. Tag | Donnerstag, 4. Juni |
Strecke | Münster – Giessen – Marburg – Cölbe |
Wetter | ideal |
Entfernung | 42 km |
Übernachtung | Cölbe, Hotel „Cölber Hof“; 285 DM |
Mit dem Zug geht es nach Gießen, wo wir zielstrebig die Stadt am Ufer der Lahn entlang in Richtung Marburg verlassen. Die erste Rast machen wir am Wissmarer See. Auf einem schmalen Wirtschaftsweg irgendwo zwischen Giessen und Marburg holt Peter mit seiner sehr in die Breite gehenden Gepäckvariante Felix vom Fahrrad, nach dem Motto: An mir kommt keiner vorbei. Felix holt sich dabei ein blutiges Knie.
Da wir Marburg schon von unserer Lahntour her kennen und es noch zu früh für die Quartiersuche ist, fahren wir durch Marburgs südlichen Vorort Cappel über die Lahnberge ins Amöneburger Becken. Die Lahn verlässt Karl ungern, weil ihm eine verlockende Wildwasserstrecke in den Blick kommt. Der Rest der Truppe ist jedoch unerbittlich und geht es weiter. An einer Kreuzung in Cappel fällt uns bei einem Halt tatsächlich das Firmenschild der Firma Berninger auf. Diese Softwareschmiede vertreibt das auch bei uns eingesetzte Wahlverfahren PCWAHL.
Die Lahnberge zur Linken geht es in nördliche Richtung zurück zur Lahn nach Cölbe, wo wir ein Hotel finden. Gegessen wird beim Italiener. Die vom Kellner erfragten Pizza-Maße reichen Karl nicht und er steigt auf Nudeln um. Für den Rest reichen die Pizzas sehr wohl.
2. Tag | Freitag, 5. Juni |
Strecke | Cölbe – Kirchhain – Gemünden – Oberholzhausen – Frankenberg – Neukirchen – Dreislar – Medelon – Medebach |
Wetter | heiß, wolkenlos |
Entfernung | 82 km |
Übernachtung | Medebach, Hotel Brombach; 300 DM |
Am Morgen verabschieden wir uns endgültig von der Lahn und fahren durchs Ohmetal nach Kirchhain. Dort mündet die Wohra in die Ohme. Sie begleiten wir durchs liebliche Wohratal. Karl beweist seine Fahrradmechaniker-Qualitäten, indem er Karl-Heinz lärmendes neues Fahrrad durch Speichenzentrierung zum Verstummen bringt. In Gemünden verlassen wir die Wohra in nordwestliche Richtung über Oberholzhausen nach Frankenberg an der Eder. Auf dem Marktplatz des romantischen Städtchens rasten wir. Die Hitze hat uns sehr durstig gemacht. Völlig unmotiviert platzt dabei an Peters Fahrrad mit lautem Knall ein Reifen. Karl-Heinz erklärt sich bereit, einen Ersatz zu besorgen. Es wird für ihn eine lange anstrengende Suche hinunter an die Eder und dort weiter bis an den Stadtrand. Der Reifenwechsel selbst ist dagegen ein Kinderspiel.
Hinter Frankenberg wird es bergig. Vor Dreislar überqueren wir die nordrhein-westfälische Landesgrenze. Entlang des Raunsberg und über Medelon kommen wir nach Medebach, unserem heutigen Etappenziel. Medebach hat wenig zu bieten. Wir essen und trinken im Hotel.
3. Tag | Samstag , 6. Juni |
Strecke | Medebach – Titmaringhausen – Stryck – Willingen – Diemelsee – Hoppecke – Brilon |
Wetter | morgens Regen, nachmittags heiß |
Entfernung | 52 km |
Übernachtung | Brilon, Hotel Starke; 280 DM |
Der Regen am nächsten Morgen verstärkt ungerechterweise unsere Medebach-Vorbehalte. Wir müssen eine Weile hinterm Hotel an einer Bäckerei warten, bis der Regen nachlässt. Das Rothaargebirge wartet. Es wird eine waldreiche und anstrengende Etappe. In Titmaringhausen sind wir am Ende unserer Möglichkeiten. Hinter dem Ort müssen wir alle (sogar Christian) schieben. Eine Bäuerin mit Schubkarre hatte uns das angekündigt. Irgendwann sind wir so weit oben, dass wir einen Waldweg bergab nach Stryck fahren können und an der Willinger Ski-Sprungschanze ankommen. Dort ist Boule-Pause. Im Cafe Zum Paradies nur wenige hundert Meter weiter setzen wir unsere Pause fort. Willingen ist sehr touristisch (und übrigens wieder hessisch).
Durch den Naturpark Diemelsee erreichen wir den denselben mit seiner eindrucksvollen Staumauer. Von dort geht es wieder steil bergauf. Wir schieben unsere Räder zum zweiten Mal heute.
Der Weg nach Brilon führt durch Hoppecke und immer nur bergab. In Brilon finden wir ein zentral gelegenes Hotel. Wir haben am Abend ausgiebig Gelegenheit, das schöne Sauerlandstädtchen zu erkunden. Nach dem Abendessen landen wir in einer etwas speziellen Kneipe. Felix trifft dort eine exakt Gleichaltrigen, der auch schon einmal in Münster war, allerdings an der Gartenstrasse im Knast. Es wird ein Abend mit intensivem Fernet-Genuss.
4. Tag | Sonntag, 7. Juni |
Strecke | Brilon – Rüthen – Belecke – Allagen – Körbecke – Soest |
Wetter | gewaltiger Regen am Möhnesee |
Entfernung | 58 km |
Übernachtung | Soest, Hotel Braustübl; 330 DM |
Am Morgen geht die Fahrt mit einem Kater über einen traumhaften Radweg auf einem ehemaligen Bahndamm weiter vorbei an Rüthen und Belecke nach Allagen, wo wir die obligatorische, von Peter eingeforderte Minigolf-Partie austragen. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum Möhnesee. Entlang des Südufers schaffen wir es gerade noch bis in ein Cafe, bevor ein gewaltiger Regen anfängt. Wir sitzen dort auf der Terrasse und sind pausenlos damit beschäftigt, die gefährdete Markise vom Wasser zu befreien. Das Unwetter lässt den Möhnesee fast im Dunst verschwinden. Wir sehen zu, wie ein leichtsinniger Segler kentert und von der DLRG gerettet wird. Irgendwann lässt das Unwetter nach und wir überqueren über die Fußgängerbrücke den Möhnesee. Der Rest der Tagesetappe über Körbecke und Lendringsen bleibt regnerisch. Das schlechte Wetter setzt sich auch noch abends in der Hansestadt Soest fort.
5. Tag | Montag, 8. Juni |
Strecke | Soest – Hamm – Ahlen – Albersloh – Münster |
Wetter | ideales Radlerwetter |
Entfernung | 72 km |
Übernachtung |
Der letzte Tag führt uns zurück ins flache Münsterland. Wir passieren Hamm-Uentrop, den Standort des stillgelegten Hochtemperatur-Reaktors. An der Werse entlang durchfahren wir Ahlen und landen schließlich in Albersloh in der Eisdiele zu einer ausgedehnten letzten Pause.