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Coronabedingt keine Übernachtungen; tägliche Sternfahrten durchs schöne Münsterland; anders; aber machbar.

Gesamtstrecke:  440 Kilometer


In diesem Jahr ist vieles anders. Coronabedingt wollen nicht alle Hotelübernachtungen. So einigen wir uns auf Tagesfahrten. Bei einigen weiteren wecken schlechte Wetterprognosen Begehrlichkeiten auf eine Verkürzung der Tourzeit auf drei Tage. Das kann gerade noch abgewendet werden. Jürgen muss sich leider in diesem Jahr eine Auszeit nehmen.

 

1. Tag           osm_logo 
Donnerstag, 9. Juli  
Strecke Hamm – Klöcknerbahnradweg – Münster
Wetter kühl mit einigen Schauern am Vormittag
Tourdaten 91 km             
Übernachtung

 

Für den ersten Tag hat sich Günter den Klöcknerbahnradweg empfehlen lassen. Mit dem Zug geht es nach Hamm. Dort starten wir gegen 10:30 Uhr unsere Tour. Der Weg aus der Stadt heraus in Richtung Rhynern bringt einige Orientierungssprobleme mit sich. In etwa parallel zur Werler Straße kommen wir aber gut voran, durchqueren Rhynern, unterqueren die A2 und wechseln hinter dem winzigen Örtchen Unterallen die Fahrtrichtung.

Haus Kump

Auf der ersten Bahntrasse geht es westlich in Richtung Kamen immer wieder begleitet von Nieselregen. Die Trasse war mal Teil der Bahnverbindung Ruhrgebiet – Leipzig. Wir fahren südlich am Haus Kump vorbei, einem alten Gutshof, der mittlerweile zu einem edlen Hotel ausgebaut worden ist. Schon bald passieren wir den ehemaligen Bahnhof Lenningsen.

Zu diesem Bahnhof gibt es eine schöne Anekdote: 1965 übernachtete hier Königin Elisabeth II. anlässlich ihres ersten Deutschlandbesuches in ihrem Sonderzug auf dem Lenningser Bahnhofsgelände, bevor sie am nächsten Tag die britischen Truppen in Soest besuchte. Elisabeth II. verließ ihren Zug nicht. Immerhin winkte sie am Morgen den versammelten Bewohnern sowie den Kindern der nahe gelegenen Schule zu, die sie mit einem Ständchen geweckt hatten. 

neue Lippebrücke beim RWE-Kraftwerk Gerstein

Vor Unna wechseln wir auf die Klöcknerbahn-Trasse, der wir vorbei an Kamen bis zum Hamm-Datteln-Kanal und der Lippe folgen. Der Weg ist nicht aspahaltiert, so dass wir aufgrund der Witterung bald alle ordentlich eingesaut sind. Wir folgen dem Leinpfad zwischen Kanal und Fluss in Richtung Hamm. Am RWE-Gaskraftwerk Gersteinwerk hätte wir auf einer neu errichteten Brücke die Lippe überqueren sollen. Das versäumen wir aber. So müssen wir immer entlang von Hamms Westhafen bis Hamm-Heessen fahren, bis wir auf der B63 über die Lippe kommen.

Regenpause in Bockum-Hövel 

Der Rückweg nach Münster geht vorbei an Bockum-Hövel, wo uns nahe des Bahnhofs der kräftigste Schauer des Tages erwischt. Wir fahren immer nahe der Bahnlinie Hamm-Münster. In Drensteinfurt versorgt die Wirtin des Schlossbistros uns freundlicherweise mit Getränken, obwohl sie eigentlich wegen Handwerkern geschlossen hat. Weiter geht es über Rinkerode vorbei am Steiner See an den DEK vor Hiltrup. Die Tour endet in Gremmendorf bei Karl-Heinz im Garten, wo es ein verspätetes Geburtstagsessen gibt.

 

2. Tag            osm_logo   
Freitag, 10. Juli
Strecke Münster – Billerbeck – Burgsteinfurt – Münster
Wetter sehr kühl, regnerischer Vormittag
Tourdaten 92 km
Übernachtung

  Anstieg zum Loginusturm  Longinusturm  Berkelquelle südlich von Billerbeck

Heute steht Münsters Westen auf dem Programm. Der Vormittag wird regnerisch und recht ungemütlich bleiben. Wir treffen uns am Hauptbahnhof. Hinterm Mövenpick schließt sich Felix an. Vorbei am Aasee und an Roxel fahren wir auf der Landstraße L843 nach Schapdetten. Vorher passieren wir das Stift Tilbeck. Durchs Stevertal geht es jetzt in die Baumberge bis zur Steverburg, der ehemaligen Jugendherberge von Nottuln. Von dort geht es steil hoch zum Longinusturm. Damit haben wir auch schon den höchsten Punkt der heutigen Tour erreicht.

Vor Billerbeck halten wir kurz an der Berkelquelle, die gerade aufwändig neu gestaltet wurde. Durch die Berkelaue geht es weiter bis zum Billerbecker St.-Ludgerus-Dom im Zentrum des Städtchens. Für die Mittagspause besuchen wir die Domschänke direkt nebenan.

RadBahn Münsterland   Pause in Burgsteinfurt im Café Schwan

Wir verlassen die Stadt in Richtung Norden und fädeln uns in die RadBahn Münsterland ein, einer gut ausgebauten alten Bahntrasse zwischen Coesfeld und Rheine. Die bringt uns zügig nach Burgsteinfurt. Im Zentrum im Café Schwan finden wir draußen einen Tisch. Die Temperatur ist grenzwertig und zum Schluss gibt es auch noch einige Tropfen. Das sind aber die letzten des Tages.

Die Rückfahrt über Borghorst, Nordwalde, Altenberge, Häger und die Gasselstiege zurück nach Münster endet bei Mutter Birken im Kreuzviertel mit Bratkartoffeln und Bier.

 

3. Tag           osm_logo   
Samstag, 11. Juli
Strecke Münster – Kloster Vinnenberg – Münster
Wetter frisches Sommerwetter; einige Tropfen in Handorf
Tourdaten 81 km
Übernachtung

hinter Müssingen erfahren wir einiges über die Renaturierungspläne für die Ems

Heute geht es ostwärts. Unser Ziel ist das Kloster Vinnenberg. Wir treffen uns um 10 Uhr bei Christian im Garten. Ab der Pleistermühle befahren wir den R1 bis Müssingen. Über Einen mit einem Bogen um Milte kommen wir pünktlich zur Mittagspause an der Klosteranlage an.

Das Kloster wurde im 13. Jahrhundert von Zisterzienserinnen begründet. Später wurde es ein Benediktinerinnenabtei. Die Nazis beschlagnahmten die Gebäude und machten daraus ein „Volksheim“. Nach dem Krieg wurde das Klosterleben wieder aufgenommen, bis 2005 die letzten verbliebenen Nonnen aus Altersgrünen das Haus verließen. Heute ist Kloster Vinnenberg ein Exerzitienhaus und wird von einem Verein getragen.

Mittagspause im Landgasthaus Zum kühlen Grunde   Mittagspause im Landgasthaus Zum kühlen Grunde    Kloster Vinnenberg

Die rasten im Garten des gegenüber liegenden Landgasthauses Zum kühlen Grunde und genießen das angenehme Sommerwetter.

irgendwo im nirgendwo vor Brock    Emsbrücke hinter dem Haus Langen  Zum Alten Gasthaus Lauheide

Nördlich der Klosteranlage schließt sich ein größeres Waldgebiet – der Vinnenberger Busch – an. Ihn durchqueren wir auf schwierigem Untergrund. Unser nächstes Ziel ist Ostbevern-Brock. Nahe der Route fließt die Aa, die hinter Brock ihren Namen in Eltingmühlenbach ändern wird. Karl ist begeistert. Eigentlich wollen wir in Brock einen Kaffee trinken, der ist aber nicht zu bekommen. Ähnlich widerfährt es uns in Vadrup. Zunächst ist die Brücke über die Bahnstrecke MS-HH gesperrt, so dass wir den Bahnhofstunnel nutzen müssen und dann gibt es auch in Vadrup keine Einkehrmöglichkeit. Wir beschließen, bis Lauheide zum Alten Gasthaus weiter zu fahren. Hier gibt es eine weitläufige Gartenwirtschaft mit Selbstbedienung.

Abendessen am Drostebusch bei Günter

Entlang des Standortübungsplatzes Handorf und auf der Veloroute Münster-Telgte kommen wir nach Handorf, wo wir die einzigen Tropfen des Tages ab bekommen. Beim Nobiskrug überqueren wir die Warendorfer Straße und fahren entlang der Werse und über die Pleistermühle zurück zum Drostebusch. Heute abend hat uns Günter in seinen Garten geladen. Das Essen kommt vom Restaurant am Flugplatz Berdel. Jürgen hatte freundlicherweise den Abholdienst übernommen.

 

4. Tag             osm_logo   
Sonntag, 12. Juli
Strecke Münster – Brochterbeck – Ibbenbüren – Bevergen – Mesum
Wetter Sommerwetter
Tourdaten 85 km
Übernachtung

Die Tourplanung des heutigen Tages hat Karl übernommen. Wir treffen uns um 10:30 Uhr am Bahnhof. Erste Stationen sind Schleuse, Rieselfelder, Gittrup, Schmedehausen und schließlich der Franz-Felix-See südlich des Flughafens Münster-Osnabrück. Auf der Terrasse des direkt am See liegenden gleichnamigen Landhauses haben die ersten schon Hunger auf ein Süppchen.

Nasses Dreieck Gruppenbild am Nassen Dreieck

Vorbei am Flughafengelände und an Saerbeck überqueren wir endlichen den Dortmund-Ems-Kanal. Am Golfclub Tecklenburger Land, der zwischen Brochterbeck und Tecklenburg gelegen ist, erreichen wir die Ausläufer des Teutoburger Waldes. In Brochterbeck finden wir einen Wald-Wanderweg hoch in den Teuto. Ein wenig werden wir wohl die vielen Fußgänger gestört haben, an denen wir uns vorbeimühen müssen. Kurz vor Ibbenbüren unterqueren wir die A30 und fahren anschließend auf einem gut ausgebauten Radweg an der Ibbenbürener Aa entlang in Richtung Bevergen. Scharen von Radfahrern sind mit uns unterwegs. Vor Bevergen erreichen wir unser erstes Tagesziel, das Nasse Dreieck, womit der Zusammenschluss von DEK und Mittellandkanal gemeint ist. Hier direkt am Wasser finden wir den letzten freien Tisch des Restaurants Am Nassen Dreieck unter einer ausladenden Kiwipflanze.

Bockholter Fähre bei Mesum   Abendessen an der Bockholter Fähre   Ausklang bei Karl im Garten

Die letzten Kilometer des Tages führen uns durch Bevergen und Elte um dann schließlich an der Ems bei der Bockholter Fähre zu landen. Hier sitzen wir im gleichnamigen Ausflugslokal lauschig unter Bäumen direkt am Fluss und verzehren unser Abendessen. In Karls Garten genießen wir noch ein letztes Bier, bevor wir uns mit dem Zug auf den Heimweg nach Münster machen.

 

5. Tag            osm_logo  
Montag, 13. Juli
Strecke Münster – Malepartus – Münster               
  Sommerwetter
Tourdaten 91 km
Übernachtung

Pause im Malepartuns

Am letzten Tag geht es zum Malepartus, Christians Hausstrecke. Treffpunkt ist 10 Uhr bei Peter am Prozessionsweg. Heute müssen wir ohne Felix fahren. Vorbei an der Schleuse fahren wir über Sudmühle zur Haskenau und dort über die Wersebrücke. Bis Lienen schaffen wir es ohne Pause und ohne eine Ortschaft zu durchfahren durch die nördliche Münsterländer Parklandschaft. Lienen bietet uns die einzige körperliche Herausforderung des Tages mit dem Anstieg hoch zum Malepartus. Es sind reichlich hundert Höhenmeter zu bewältigen.  Oben empfängt uns die auf bayerisch getrimmte Traditionsgaststätte am Hermannsweg mit ihrer unverstellten Aussicht aufs Münsterland.

Tennenhof in Fuestrup alte Traktoren der Schlepperfreunde Ladbergen

Für den Rückweg nehmen wir teilweise eine etwas westlichere Route über Kattenvenne. In Fuestrup im Tennenhof ist eine letzte Rast. Der alte Bauernhof ist seit den 1990er Jahren ein Landgasthof. Das schöne Wetter hat Scharen von Oldies (und damit meine ich nicht uns!) angelockt. Nahezu jeder Tisch draußen ist besetzt. Für eine kurze Aufmerksamkeit sorgt die Einfahrt eines Trecker-Konvois auf den Hof. Die Schlepperfreunde Ladbergen machen einen Ausflug. Sie haben ihre alten Traktoren gut in Schuss.

Am Kanal entlang beschließen wir unsere heutige Tour am Prozessionsweg beim „gelben Haus“. Peters Margot hat für uns gekocht, ein würdiger Abschluss des Tages und der diesjährigen Tour.

Wir sind uns einig. Aus den besonderen Corona-Umständen in diesem Jahr haben wir das Beste gemacht. Doch hoffen wir alle, dass wir die nächste Tour 2021 wieder in gewohnter Weise angehen dürfen.