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Luxemburger Solidität, gemütliches Vennbahn-Radeln in Belgien, Eifeler Höhen
Gesamtstrecke ca. 330 Kilometer
Fahrradkarten: bikeline, Vennbahn-Radweg, 1:50.000 bikeline, Wasserburgen-Route, 1:50.000
1. Tag | Mittwoch, 26. Juni |
Strecke | Münster – Luxemburg – Ettelbrück |
Wetter | sehr warm |
Tourdaten | 40 km |
Übernachtung | Hotel Herckmans, 3 Place de la Resistance, 9070 Ettelbrück; hotel-herckmans.com ; 375 Euro |
In diesem Jahr müssen wir leider ohne unseren E-Biker fahren. Peters operierter Fuß verlangt noch nach Ruhe und Pflege. Und Christian wird erst am zweiten Abend in Monschau zu uns stoßen.
Pünktlich um zehn Uhr sitzen wir in IC nach Köln. Im Nahverkehr geht es weiter nach Koblenz und von da nach Luxemburg. Bis kurz vor Koblenz sind wir nur wenig verspätet. Dann aber bleibt der Zug ohne Erklärung stehen. Im Hauptbahnhof haben wir schon vierzig Minuten Verspätung und unser Anschlusszug ist natürlich weg. Auch die nächste Möglichkeit verspätet sich, so dass wir erst um achtzehn Uhr in Luxemburg ankommen.
Nach acht Stunden Zugfahrt sind alle ganz heiß aufs Fahrradfahren. Karl-Heinz Fahrradnavi soll uns aus der Stadt herausführen. Leider endet sie Strecke nach einigen Zick-Zack an einer Aussichtsplattform hoch über dem Alzettetal. Das ist genau das Tal, das uns nach Ettelbrück bringen soll. Die einzige Möglichkeit, ins Tal zu kommen, ist ein geräumiger gläsernder Aufzug, der uns mehr als siebzig Meter hinunterbringen würde, wenn er denn fahren würde. Handschriftliche Vermerke am Aufzug lassen vermuten, dass er Hitzeprobleme hat. Nach einigem Warten beschließen wir, uns einen anderen Weg nach unten zu suchen. Besonders Karl ist bei der Suche sehr eifrig.
Schließlich aber sind wir auf dem rechten Weg. Es wird eine sehr angenehme und schnelle Fahrt entlang der Alzette. Um halb neun kommen wir in Ettelbrück am vorgebuchten Hotel Herckmans an. Nach dem Einchecken und Abstellen der Räder im Weinkeller des Hotels ist keine Zeit mehr fürs Frischmachen. Die Küche schließt bald. Also bleiben wir gleich unten im gut besuchten Biergarten. Alle sind sehr zufrieden mit ihrer Menuwahl. Die Portionen sind reichlich und es schmeckt hervorragend. Erst gegen 23 Uhr begeben wir uns als letzte Gäste auf unsere Zimmer. So gibt es doch noch einen versöhnlichen Abschluss des ersten Tages.
Das Großherzogtum Luxembourg hat nur etwa 670.000 Einwohner. Davon leben ca. 130.000 Einwohner in der Hauptstadt Luxemburg. Das Ländchen ist ziemlich exakt so groß wie das Saarland.
Die Alzette (luxemburgisch: Uelzecht; deutsch früher: Eltze, Alzig oder Elze) ist ein 73 km langer rechter Zufluss der Sauer in Frankreich und Luxemburg. Sie begleitet uns bis Ettelbrück.
Ettelbrück ist mit knapp 10.000 Einwohnern schon eine der größeren luxemburgischen Ortschaften. Handel, ein reiches kulturelles Angebot und eine landschaftlich reizvolle Umgebung kennzeichnen das Städtchen. Hier mündet die Alzette in die Sour (deutsch: Sauer).
2. Tag | Donnerstag, 27. Juni |
Strecke | Ettelbrück – Troisvierges – St. Vieth – Kalterherberg – Monschau |
Wetter | perfektes Wetter, wolkig bis sonnig |
Tourdaten | 81 km |
Übernachtung | Achat Hotel, Laufenstraße 82, 52156 Monschau, achat-hotels.com/hotels/monschau, 345 Euro |
Nach einem zeitigen Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Für die Strecke bis Troisvierges nahe der belgischen Grenze wollen wir den Zug nutzen. Es würde sonst schwierig, unser diesjähriges Pensum bis Bonn/Köln zu schaffen. Der öffentliche Nahverkehr in Luxembourg überrascht uns sehr positiv. Der Zug ist pünktlich, sauber und geräumig und vor allem gratis. Luxemburg ist das erste Land der Welt, das 2020 die Fahrpreise für alle öffentlichen Verkehrsmittel abgeschafft hat. Der Gratistransport gilt für Züge, Straßenbahnen und Busse. Fahrgäste benötigen keinen Fahrschein mehr.
Schon um neun Uhr sind wir in Troisvierges (deutsch: Ulflingen). Hier beginnt unser Vennbahn-Radweg. Ihn erreichen wir nach kurzem Anstieg oberhalb des Städtchens. Da wir heute ausschließlich auf der alten Bahntrasse fahren, bleiben uns heftige Steigungen erspart. Ohne Anstrengung geht es zügig durch die belgische Westeifel. Die ersten acht Kilometer fahren wir noch auf luxemburgischem Gebiet, bevor wir Belgien erreichen. Nach weiteren fünfzehn Kilometern erreichen wir das Our-Tal bei Burg-Reuland, der südlichsten Gemeinde des deutschsprachigen Belgiens (Deutschsprachige Gemeinschaft).
Kurzzeitig fahren wir auf deutsches Gebiet, bevor wir das Tal in Richtung St. Vieth wieder verlassen. St. Vieth bleibt der einzige Ort von nennenswerter Größe vor Monschau. Hier finden wir endlich ein Café für eine Mittagspause.
Die gesamte Strecke ist aufgrund seiner ursprünglichen Aufgabe sehr leicht befahrbar. Wir kommen heute zwar auf 800 Höhenmeter, die sind aber kaum spürbar. Wir fahren den ganzen Tag im Bereich der Nahtstelle zischen Eifel und Ardennen, und bewegen uns dabei auf Höhen zwischen 400 und 600 Metern.
Bei Kalterherberg erreichen wir wieder deutsches Gebiet. Die letzten 20 km bis Monschau folgt die Bahntrasse dem Rurtal. Den Weg hinunter nach Monschau finden wir erst im zweiten Anlauf, dafür erreichen wir unser heutiges Hotel ganz ohne Suchen. Das Achat-Hotel ist ein 100-Zimmer-Kasten direkt neben dem Monschauer Rathaus und wenige Minuten von der Altstadt entfernt. Draußen auf der Terrasse vor dem Hotel warten wir bei den ersten Bieren auf Christian, der erst heute zu uns stößt. Er kommt gegen 17:30 Uhr an. Auch er hat heute seine negativen DB-Erfahrungen machen müssen, die ihn schon in Düren anstelle von Aachen aussteigen ließen, so dass auch er heute schon eine stramme Tagesetappe mit dem Fahrrad hinter sich hat.
Fürs Abendessen wollen wir in die Altstadt. Es ist nicht ganz einfach, einen geeigneten Tisch für uns zu finden. Schließlich landen wir im Restaurant Horchem. Zurück im Hotel sind auch unsere Tischnachbarn die Knatterfreunde Strimmig wieder da, die mit zehn liebevoll restaurierten alten Mofas/Mopeds aus den 50er bis 80er Jahren unterwegs sind.
Einst verband die Vennbahn die Industriezentren von Aachen-Rothe Erde mit Luxemburg. Heute zieht sich entlang der stillgelegten Eisenbahntrasse ein beliebter Fernradweg: der Vennbahn Radweg. Auch wenn die Trasse mehrfach zwischen Belgien und Deutschland wechselt, ist sie doch in ihrer Gesamtheit belgisches Hoheitsgebiet geblieben. Dieser Anachronismus resultiert noch aus dem Versailler Vertrag nach dem ersten Weltkrieg, der die Vennbahn in ihrer Gesamtheit Belgien zusprach. Nachdem Belgien den Zugverkehr auf der Vennbahn stillgelegt hatte, wurde zum Erhalt und einer weiteren Nutzung der Trasse eine alternative, touristische Nutzung gesucht. Es entstand die Vennbahnroute als der längste grenzüberschreitende, zusammenhängende Rad- und Wanderweg Europas auf stillgelegten Eisenbahntrassen. Die Gesamtstrecke wurde 2013 offiziell eröffnet.
Noch auf luxemburgischem Gebiet bei Huldange müssen wir den mit 790 Metern längsten Eisenbahntunnel Luxemburgs umfahren. Beim Bau des Vennbahn-Radwegs wurden im Tunnel Fledermäuse entdeckt. Seit der Stilllegung des Eisenbahnbetriebs haben sich dort mindestens 13 verschiedene Fledermausarten angesiedelt, darunter auch seltene, bisher nicht in Luxemburg bekannte Arten. Deshalb wurden Tunnel und Umgebung als Schutzgebiet ausgewiesen und eine Umfahrung für Radfahrer eingerichtet.
Das hoch aufgetragene Viadukt von Born ist Teil einer 2016 in nur 8 Monaten mit Hilfe von hunderten russischen Kriegsgefangenen gebauten Bahnstrecke, die als Stichbahn von der Vennbahn nach Vielsalm führte. Ursprünglich hieß sie Freiherr-von-Korff-Viadukt. Die Brücke besteht aus elf Bögen auf einer Länge von etwa 285 m und ist 18 m hoch. Oben befindet sich eine Aussichtsplattform. Aktuell werden einige Pfeiler zu Kletterwänden ausgebaut.
3. Tag | Freitag, 28. Juni |
Strecke | Monschau – Kornelimünster – Stolberg – Langerwehe – Kreuzau – Nideggen |
Wetter | kühler Start, nachmittags sonnig |
Tourdaten | 82 km |
Übernachtung | Hotel Ratskeller, Markt 1, 53385 Nideggen, ratskeller-nideggen.com, 346,40 Euro |
Am Morgen um neun Uhr sind wir abfahrbereit. Zunächst müssen wir wieder hoch zur Vennbahn, die uns wieder zu einer steigungsarmen und schnellen Fahrt auf perfektem Asphalt aufnimmt. Ab Lammersdorf geht es dannn ständig leicht bergab bis Kornelimünster.
Kornelimünster ist heute ein Stadtteil von Aachen. Es liegt idyllisch im Tal der Inde und ist bekannt für seine gut erhaltene historische Altstadt und das Kloster. Kornelimünster wurde ursprünglich als Benediktinerkloster im Jahr 814 von Kaiser Ludwig dem Frommen gegründet. Im Mittelalter wuchs die Siedlung um das Kloster herum. Sie wurde ein bedeutender Wallfahrtsort, insbesondere wegen der Reliquien des heiligen Kornelius. Sehenswert ist auch die kleine aber feine Altstadt. Hier beginnt auch der mehr als 300 Kilometer lange Eifelsteig, ein Wanderweg, der quer durch die Eifel bis nach Trier führt.
In der Altstadt machen wir unsere erste Pause im Café Paris an der Inde. Kornelimünster bildet für uns den Schusspunkt des Vennbahn-Radweges. Ab jetzt übernimmt die südliche Wasserburgen-Route, die uns über einige Eifelhöhen an den Rhein führen wird. Unser erstes Etappenziel ist Stolberg. Wir sind noch voller Elan und machen den Schlenker in die Innenstadt und hoch zur Burg aus den 12. Jahrhundert, die weithin sichtbar über der Stadt thront.
Stolberg nennt sich heute offiziell Kupferstadt bzw. älteste Messingstadt der Welt. Sie blickt auf eine jahrhunderte alte Metallverarbeitung zurück. Aus dem lokal vorhandenen Galmei, einem Zinkerz und Kupfer wurde hier Messing produziert und verarbeitet. Für Botaniker interessant ist, dass sich auf den schwermetallbelasteten alten Abraumhalden eine ganz außergewöhnliche Flora entwickelt hat. Beispielhaft sei das gelbe Galmei-Veilchen genannt, das nur hier rund um Stolberg vorkommt und zu den schwermetalltoleranten Arten (Metallophyten) zählt.
Die Wege sind heute einigermaßen unübersichtlich. Neben einer schlechten Beschilderung ist die Strecke häufig auch verkehrsreich. Ruhige Radwege sind selten. Und die Eifel ist auch zu spüren. Gerne geht es bergab in die Orte und dann aber auch wieder hoch aus den Orten hinaus. Immerhin ist das Wetter perfekt. Kurz vor Heistern am Meroder Wald passieren wir die Burg Holzheim aus dem 14. Jahrhundert, die heute als Reiterhof genutzt wird. Vorbei an Langerwehe machen wir im Ortsteil Jüngersdorf im La Vita beim Italiener eine Pause im Biergarten auf eine Suppe für Günter. Kurz bevor wir das Rurtal erreichen, kommen wir an der Burg Birgel vorbei. Beim Versuch, durch ein Tor auf den Innenhof zu fahren, werden wir zurückgepfiffen. was wir nicht wussten, die Burg wird heute als Grundschuke genutzt und es ist noch nicht Schulschluss. Bei Kreuzau erreichen wir schließlich die Rur. Der Weg ist jetzt viel verkehrsärmer und waldreicher. Am Staubecken Obermaubach im Café Strepp am See ist nochmals Pause. Mittlerweile haben wir uns darauf geeinigt, die Nacht in Niedeggen zu verbringen und Zimmer im Ratskeller gebucht. Der Weg dorthin wird schwer. Zusammen mit vielen Autos werden die hundert Höhenmeter hinauf in den Ort zu einer harten Prüfung.
Dafür ist das Städtchen malerisch mit einer imposanten Burganlage und einer charmanten Altstadt. Unser Ratskeller ist in indischer Hand (Der Pächter: Umamaheswaran Manikkam Markandu. Herrlich. Ein Name, den man üben müsste!). Die Speisekarte bietet eine reiche Auswahl an indischen Gerichten. Wir wählen alle entsprechend und sind sehr zufrieden.
Nideggen wurde erstmals im Jahr 1184 urkundlich erwähnt. Die Stadt entwickelte sich um die Burg Nideggen, die im 12. Jahrhundert von den Grafen von Jülich erbaut wurde. Im Jahr 1313 erhielt Nideggen die Stadtrechte. Die Burg spielte eine wichtige Rolle in den regionalen Machtkämpfen des Mittelalters.
4. Tag | Samstag, 29. Juni |
Strecke | Nideggen – Heimbach – Kommern – Wachendorf – Arloff – Bonn |
Wetter | sommerlich |
Tourdaten | 91 km |
Übernachtung | Hotel Savoy, Berliner Freiheit 17, 53111 Bonn, hotelsavoybonn.de, 378 Euro |
Am Morgen nehmen wir einen längeren Weg hinunter zu Rur, eine herrliche Schussfahrt. Bis zur Rur haben wir 145 Höhenmeter verloren. Nach acht Kilometern bei Heimbach verlassen wir das Rurtal schon wieder und natürlich geht es die 150 Meter wieder hoch bis Vlatten. Vorher verlieren wir aber Jürgen. Er ist einfach zu schnell. An der Dorfkirche St. Dionysius kommen wir alle wieder zusammnen, den Handys sei Dank.
Die nächste Station ist Kommern. Uns bleibt eine gemütliche Pause verwehrt. Immerhin können wir in der Bäckerei Quasten gegenüber dem ehemaligen Kloster Kommern unsere Vorräte auffüllen.
Das Kloster Kommern aus dem 19. Jahrhundert war nach der Aufgabe des Klosterbetriebes einige Zeit Pfarrheim, bevor es in den 2000er Jahren zu hochwertigen Eigentumswohnungen und Gewerbeflächen umgebaut wurde. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Kommern besitzt dabei das einheitlichste dörfliche Fachwerkensemble des 17./18. Jahrhunderts im Rheinland. Die ältesten Häuser gehen sogar bis auf das 16. Jahrhundert zurück. Zu Kommerns kulturhistorisch bedeutenden Bauten gehören außerdem die neugotische katholische Pfarrkirche Sankt Severin aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die im Privatbesitz befindliche Burg aus dem 15. bis 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert war Kommern ein lebendiger Ort von wirtschaftlicher Bedeutung. Sie beruhte auf dem Bleibergbau und auf der günstigen Lage zwischen Eifel und Köln/Bonn. Es wird angenommen, dass schon in keltischen Zeiten auf dem Bleiberg Blei abgebaut wurde.
Als nächsten Ort steuern wir Satzvey an.
Die dortige romantische Wasserburg Satzvey ist sicherlich die imposanteste Anlage, die auf unserer Wasserburgen-Route sehen. Unter Fachleuten gilt sie als in ihrer originalen Bausubstanz besterhaltene Wasserburg des Rheinlandes. Ihre Ursprünge liegen schon im 12. Jahrhundert. Es finden dort jährlich überregional bekannte Ritterfestspiele statt.
Ein architektonischea Ringeltäubchen erwartet uns vor Wachendorf. Hier hat eine Landwirtsfamilie eine sehr spezielle Kapelle vom Schweitzer Architekten Peter Zumthor als Dank für ein erfülltes Leben bauen lassen. Diese Bruder-Klaus-Kapelle wurde 2007 eingeweiht und ist dem dem Schweizer Friedensheiligen Nikolaus von Flüe (Bruder Klaus) gewidmet.
In Wachendorf passieren wir das letzte Schloss unserer Burgenfahrt, das Schloss Wachendorf. Hier findet gerade eine Feuerwehrübung statt. Es entstand in seiner heutigen Form etwa um 1780 und dient heute unter anderem als Trauort des Standesamts Mechernich sowie als Zen-Tempel. Es ist noch im Privatbesitz der Familie Müller von Blumencron.
In Arloff an der Erft finden wir wieder kein geeignetes Lokal für eine Rast. Wir landen schließlich bei der Eisdiele Kalt & Süß unmittelbar an der Erft. Auch drei Jahre nach der verheerenden Flut am 14. Juli 2021 sind die Schäden in Arloff noch deutlich sichtbar. Der Neuaufbau der Ufermauern der Erft ist noch nicht abgeschlossen. Immer noch warten beschädigte Gebäude auf ihre Sanierung. Die Eisdielenverkäufer erzählen, dass das Wasser bei Ihnen fast zwei Meter hoch im Verkaufsraum stand.
Die pralle Sonne scheint auf den Eisdielenvorplatz. Trotzdem nimmt sich Felix mit einer Engelsgeduld die Zeit, für ein Quartier am Abend zu sorgen. Weil es am nächsten Tag regnerisch werden soll, haben wir beschlossen, heute noch bis nach Bonn zu fahren. Es bedarf einiger Anrufe, bis Felix schließlich drei Zimmer im Savoy-Hotel in Bonn buchen kann. Für die Fahrt dorthin, führt uns Karl-Heinz Navi auf kürzestem Wege, häufig über Straßen ohne Radweg. Zum Glück ist relativ wenig Autoverkehr. Es wird eine sehr schnelle Schlussfahrt.
Das Savoy-Hotel liegt sehr nahe am Rhein. Unsere Räder können wir ganz unkompliziert direkt in der Lobby abstellen. Wir streben zuerst in einen Biergarten an der Rheinpromenade ganz in der Nähe. Wegen des anstehendes EM-Spiels Deutschland-Dänemark haben wir allerdings keine Möglichkeit, dort lange zu bleiben. Alle Tische sind reserviert.Nachdem wir uns frisch gemacht haben, können wir beim Griechen (Delphi) in einer Seitenstraße hinter dem Hotel zu Abend essen. Das Deutschlandspiel sehen wir in der Nähe in einem spanischen Lokal mit einem großen Fernseher draußen. Die Dänen werden 2:0 besiegt. Das Viertelfinale ist erreicht.
5. Tag | Sonntag, 30. Juni |
Strecke | Bonn – Köln – Münster |
Wetter | Regenfahrt; in Köln klart es auf |
Tourdaten | 40km |
Übernachtung |
Zum letzten Tag ist wenig zu berichten. Zwar zögern wir die Abfahrt ein wenig hinaus, das hilft uns aber nicht wirklich. Wir müssen im Regen starten. Die 40 Kilometer bis Köln führen uns ausschließlich am Rhein entlang. Auf häufiger unbefestigten Wegen sauen wir uns ordentlich ein. Hinzu kommt, dass der Rheinradweg zwischen Bonn und Köln wenig zu bieten hat. In Wesseling passieren die größte Raffinerie Deutschlands. Das muss man aber nicht als Highlight ansehen. Immerhin kommen wir völlig verkehrsfrei bis zu Hauptbahnhof.
Vorher bleibt noch Zeit für eine Abschiedspause an an der Rheinpromenade der Altstadt. Der Regen hat mittlerweile aufgehört.
Zeitweise scheint sogar die Sonne. Ohne Christian, der noch seinen Sohn hier in Köln besuchen will, machen wir kurz nach 13 Uhr mit einem pünktlichen (!) RE 7 auf den Weg nach Münster.