Für Infos zum Radleressen und zum Reifungsprozess der Mitfahrer bitte auf die entsprechenden Bildchen klicken.
Wir erfahren unberührte Küstenabschnitte, leeres Hinterland, Städte im Aufbau.
Fahrradkarten:
Ostseeküsten-Radweg, BVA Bielefelder Verlags-Anstalt, 1:75.000
Ostseeküsten-Radweg – Von Lübeck nach Ahlbeck/Usedom, bikeline Radwanderführer, Verlag Esterbauer, 1:75.000
„Ostseeküste zwischen Lübeck und Rostock“, nordland Kartenverlag, 1:75.000
Radwanderwege in Mecklenburg-Vorpommern 1, BVA Bielefelder Verlags-Anstalt, 1:75.000
Radwanderwege in Mecklenburg-Vorpommern 2, BVA Bielefelder Verlags-Anstalt, 1:75.000
1. Tag | Mittwoch, 11. Mai |
Strecke | Lübeck – Dassow – Klütz |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Klütz |
Die Deutsche Bahn bringt uns und unsere Fahrräder nach Lübeck. Es regnet. Hinter Lübeck passieren wir die ehemalige DDR-Grenze. Der Todesstreifen ist noch deutlich sichtbar. Hinter Dassow fahren wir ein Stück an der Bundesstraße 105 entlang. Selten haben wir so aggressive Autofahrer erlebt, wie auf dieser völlig überlasteten Straße. Wir haben ständig das Gefühl, dass man uns am liebsten von der Straße drängen würde.
In Klütz finden wir eine bescheidene aber nicht preiswerte Privatpension. Am späten Abend nach dem Abendessen machen wir einen Spaziergang im Regen zur Klützer Mühle, dem gastronomischen Highlight des Klützer Winkels, wie man die Gegend rund um Klütz nennt.
2. Tag | Donnerstag, 12. Mai |
Strecke | Klütz – Boltenhagen – Wismar – Kirchdorf – Rerik – Bad Kühlungsborn |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Kühlungsborn |
In Boltenhagen erreichen wir zum ersten Mal die Ostsee. Das Ostseebad gehört zu den ältesten Seebädern Deutschlands. Mit dem Fahrrad befahren wir die Seebrücke.
Mittags sind wir in der Hansestadt Wismar. Die Stadtmitte ist ein großer Marktplatz mit schon fast vollständig renovierten alten Häusern rundherum. Leider steht der Platz voller Autos. Nur ein wenig abseits in die Nebenstraßen hinein zeigt sich noch sehr viel marode Bausubstanz.
Unser nächstes Ziel ist die Insel Poel. Mitten drin besuchen wir den kleinen Hafen Kirchdorf. Wie genießen die ländliche Ruhe des Ortes und umrunden die Bastionskirche über dem Hafen, das älteste Gebäude der Insel.
Das nächste Ostseebad ist Rerik mit der noch immer gesperrten Halbinsel Wustrow, die zu DDR-Zeiten der NVA gehörte. Wir pausieren draußen auf der Terrasse eines Strand-Cafes. In Erinnerung bleibt der Nachbartisch, an dem sich zwei einheimische Paare der hohen Kunst des ritualisierten Feigling-Trinkens hingeben.
Hinter Rerik finden wir einen wunderschönen Steilküstenabschnitt. Mit dem Wasser zur Linken unter uns fahren wir durch Wald und Wiesen und durch viel wilde Möhre auf abenteuerlichen Wegen.
Unser Tagesziel ist Bad Kühlungsborn, wo wir eine Pension mit einer Art Gartenhaus für die Nacht finden. Wir erwandern den Strand mit der zweiten Seebrücke dieser Tour und die Strandpromenade und haben eine Ahnung davon, dass dies einst ein berühmtes Ostseebad war und es wohl auch wieder werden wird. Zum Essen kommt Fisch auf den Tisch.
3. Tag | Freitag, 13. Mai |
Strecke | Bad Kühlungsborn – Bad Doberan – Rosenhagen – Passee – Neukloster – Warin – Schwerin |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Schwerin |
Da gibt es die Molli, eine alte Schmalspurbahn von Kühlungsborn nach Bad Doberan. Heute ist das eine touristische Attraktion, die aber noch von der Deutschen Bahn angeboten wird. Fahrradmitnahme ist erlaubt. Wir gönnen uns die Fahrt, vorbei an Heiligendamm nach Bad Doberan. Unterwegs gibt es einen Haltepunkt mitten in der Landschaft, den Christian dazu nutzt, aus dem Zug heraus nach vorne an die Lock zum Fototermin zu laufen. Fast wären wir ohne ihn weiter gefahren. Der Schaffner ist richtig böse geworden, schließlich gebe es einen Fahrplan, der einzuhalten wäre. Wir sehen den armen gefrusteten Menschen verständnisvoll an und dürfen weiterfahren. Vorbei geht es an einer der schönsten Lindenalleen Deutschlands. In Bad Doberan fährt die Molli wie eine Straßenbahn mitten durch die engen Straßen der Stadt. Am Bahnhof in Bad Doberan nutzt Peter die Gelegenheit, an den werdenden Vater Karl eine Karte zu schicken. Er wirft sie in einen Briefkasten an einem Molli-Waggon. Sie soll erst vierzehn Monate später ankommen.
Richtung Schwerin geht es jetzt durch das Mecklenburger Hinterland. Die Landschaft ist sanft hügelig, konsequent flurbereinigt und fast menschenleer, mit Wegen, die teilweise aus zusammengesuchten unbearbeiteten Natursteinen zu bestehen scheinen. Sie sind eine arge Materialprüfung. Vorbei geht es am Gutshaus Rosenhagen. Irgendwo hinter Neukloster auf einer Straße ohne die geringste Unterstellmöglichkeit geraten wir in einen Wolkenbruch, der uns alle bis auf die Unterwäsche durchnässt. Zum Glück finden wir bald darauf einen Gasthof mit warmer Suppe.
Am Schweriner See entlang erreichen wir die Landeshauptstadt Schwerin. Am Bahnhof finden wir für uns ein altes großes teures Hotel. Der Abend wird sehr vielseitig: Wir sehen eine interessante Altstadt, das Schweriner Schloss mit seiner großen Gartenanlage, essen sehr gut im Gastmahl des Meeres, natürlich Fisch und haben anschließend noch Zeit für einen Rummel-Besuch.
4. Tag | Samstag, 14. Mai |
Strecke | Schwerin – Salem – Ratzeburg |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung | Hotel Seegarten, Ratzeburg |
Weiter geht es durch leeres Land mit winzigen Flecken und riesengroßen Feldern. Der Schaalsee im Naturpark Lauenburg wirkt auf uns sehr ursprünglich in seiner Unberührtheit. Die ehemalige Grenzlage hat hier wohl viele Eingriffe des Menschen verhindert. Weiter westlich in Salem rasten wir, bevor wir nach Ratzeburg kommen. Nach langer vergeblicher Hotelsuche finden wir im teuren aber auch feinen Hotel Seegarten die ersehnten Zimmer für uns.
5. Tag | Sonntag, 15. Mai |
Strecke | Ratzeburg – Lübeck – Münster |
Wetter | |
Entfernung | |
Übernachtung |
Am Ratzeburger See entlang geht es wieder nach Lübeck, wo unsere Rundreise endet. Vor der Bahnfahrt haben wir noch Zeit für eine kurze Besichtigung der Stadt.